Aquastop schützt seit über 40 Jahren vor Wasserschäden. Bei Waschmaschinen und inzwischen auch bei Geschirrspülern, Kaffeeautomaten und Durchlauferhitzern ist Aquastop Standard. Die Entwicklung des Aquastop-Systems geht auf die BSHG, die Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH zurück. Den Bosch- und Siemens-Ingenieuren gelang es 1980, ein System zu konstruieren, das die Wasserzufuhr unterbrach, wenn der Schlauch geplatzt war. Diese erste Version des Aquastop-Systems wurde 1982 als internationales Patent angemeldet.
Wozu dient der Aquastop und wie kann man diesen entblocken?
Generell ist diese Erfindung dazu geeignet, die Wasserzufuhr zu einem Gerät zu unterbrechen, wenn plötzlich große Mengen Wasser austreten. Auf diese Weise konnten die Wasserschäden verhindert werden, die bis dahin ganze Häuser geflutet und in Wohnimmobilien mit mehreren Mietparteien oftmals zwei oder drei Wohneinheiten zugleich teils erheblich beschädigt hatten. Aquastop wurde anfangs nur bei Waschmaschinen, später auch bei Geschirrspülern montiert. Inzwischen werden auch Durchlauferhitzer und Kaffeevollautomaten mit dem Sicherheitssystem ausgestattet. Aquastop wird unter verschiedenen Namen geführt, abhängig vom Hersteller.
Die häufigsten Bezeichnungen sind Aquastop, AquaSecure, Schlauchplatzsicherung, Mehrfachwasserschutz oder Wasserschutz. Mittlerweile finden sich an den Geräten weiterentwickelte Aquastop-Systeme, die über Durchlaufmessungen, Sensoren, elektronisch oder über mechanische Schalter die Wasserzufuhr unterbrechen, wenn der Zulaufschlauch oder die Maschine ein Leck aufweisen, der Schlauch geplatzt ist oder sonstwie im System Wasser verloren geht, beispielsweise wenn eine Waschmaschine durch zu viel Waschmittel überschäumt.
Sicherheitssysteme zur Vorbeugung von Wasserschäden
Da es mehrere Systeme zur Unterbrechung der Wasserversorgung gibt, müssen diese auch auf jeweils eigene Weise nach dem Auslösen zurückgesetzt werden. Zudem sei erwähnt, dass einige Aquastop-Systeme auch dann auslösen, wenn:
- Das Flusensieb voll ist
- Der Ablauf verstopft ist
- Ein nasses Kleidungsstück aus der Trommel in den Wasserbehälter gerutscht ist
- Versehentlich Wasser oder eine andere Flüssigkeit auf oder neben der Maschine verschüttet wurde
- Im Raum eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit herrscht
Aquastop-System mit Doppelschlauch und Quellmittel
Das erste Aquastop-System, das 1982 patentiert wurde, wird noch immer verbaut und gilt als eines der sichersten Systeme überhaupt. Hierbei handelt es sich um einen Doppelschlauch. Im dünneren Schlauch im Inneren läuft das Wasser vom Wasserhahn zur jeweiligen Maschine. Der äußere Schutzschlauch enthält ein Quellmittel. Platzt der wasserführende Schlauch oder schlägt leck, wird das austretende Wasser vom äußeren Schlauch aufgenommen. Das Quellmittel expandiert und löst einen Schalter aus, der die Wasserzufuhr unterbricht. Dieser Schalter ist von seiner Konstruktion im Prinzip nichts anderes als ein Ventil.
Ist tatsächlich Wasser aus dem Inneren ausgetreten, ist dies von außen erkennbar. In der Regel ist das Quellmittel rot eingefärbt. Hat es durch den Kontakt mit Wasser expandiert, färbt das Quellmittel das Sichtfenster rot. In diesem Fall muss ein neuer Schlauch mit Aquastop montiert werden, weil der alte durch das Quellmittel vollständig blockiert wurde.
Anti-Flood System mit Doppelschlauch und Druckschalter
Auch bei diesem Schutzsystem vor Wasserschäden wird ein Doppelschlauch genutzt, allerdings kein Quellmittel. Hat der innere Schlauch ein Leck oder einen Riss, wird auch hier das austretende Wasser vom Außenschlauch aufgefangen. Dadurch steigt der Druck im äußeren Schlauch, was genutzt wird, um einen Schalter zu betätigen, der dann die Wasserzufuhr unterbricht.
Ist der innere Schlauch tatsächlich undicht, ist auch hier ein Neukauf fällig. Zwar lässt sich der Druckschalter wieder öffnen, allerdings wird er im Regelfall immer wieder den Druckschalter auslösen und damit die Wasserzufuhr unterbrechen. Das ist lästig, kann die Maschine beschädigen und zudem kann es zu einem massiven Wasserschaden kommen, weil nun der Schutzschlauch das Wasser führt. Platzt dieser, läuft das Wasser ungehindert aus.
Aquastop und AquaSecure mit Druckmesser entblocken
Einfache, meist magnetische Schutzschalter schließen ein Ventil, sobald der Druck im Schlauch schlagartig abfällt, weil dies im Normalfall ein sicheres Zeichen für einen geplatzten Schlauch ist. Hat der Druckmesser versehentlich ausgelöst, reicht es meist aus, den Schlauch vollständig zu entleeren. Dadurch öffnet sich auch der Magnetschalter. Ist dies nicht der Fall, ist der Schalter defekt und der gesamte Schlauch ist auszutauschen.
Aquastop mit Durchlaufmessung oder Zählwerk
Es werden im Fachhandel und online sogenannte Zählwerkssicherungen angeboten. Bei diesen kompakten Systemen, die sich mit jedem gängigen Zulaufschlauch kombinieren lassen, wird eine bestimmte Wassermenge eingestellt. Nimmt die Waschmaschine mehr Wasser, als eingestellt wurde, schließt das Zählwerk ein Ventil. Bei diesem System wird in Kauf genommen, dass eine geringe Wassermenge ausläuft. Hat das Zählwerk ausgelöst, lässt es sich von Hand einfach zurückstellen.
Elektronische Aquastop-Systeme
Modernste, elektronische Systeme arbeiten über Sensoren. Diese messen permanent die Feuchtigkeit in ihrem Bereich. Sollte ein Schlauch undicht oder geplatzt sein, eine Leitung in der Maschine leckt oder irgendwo im Gerät versagt eine Dichtung, wird dies von den Sensoren registriert, an eine Steuerung übermittelt und die sperrt dann die Wasserzufuhr. Ist der Schaden behoben, kann das System zurückgesetzt werden. Dazu ist wie folgt vorzugehen:
- Gerät auf Abpumpen schalten: Anschließend das Gerät auf eine Funktion stellen, bei der es Wasser ziehen muss – Spülgang beispielsweise. Das System sollte nun ein Reset durchgeführt haben und einwandfrei funktionieren.