So schön und natürlich echtes Holz auch ist, manchmal nehmen die Möbel einen unangenehmen, muffigen Geruch an. Meist handelt es sich dabei um Stücke, die schon etwas älter sind.
Wie entfernt man muffigen Geruch aus Holz?
Wenn Kommoden oder Schränke viele Jahre in wenig beheizten Räumen oder gar auf dem Dachboden und im Keller standen, bildet sich durch den Mix aus hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen der typische muffige Geruch. Sollen in dem Möbelstück dann Teller, Tassen und andere Küchenutensilien aufbewahrt werden, ist das natürlich sehr lästig. Doch es gibt eine gute Nachricht: Man kann den muffigen Geruch aus Holz gut entfernen, und zwar ganz ohne „Chemiebomben“!
Die einfachste Lösung: viel frische Luft
Die beste und oft auch wirksamste Lösung gegen muffigen Geruch im Holz ist frische Luft. Dafür muss man das Möbelstück allerdings ins Freie bringen, was je nach Größe und Gewicht schwierig sein kann. Ganz wichtig: Das Auslüften funktioniert nur bei vollkommen trockenem Wetter. Nicht nur bei Regen, auch bei Nebel sollte darauf besser verzichtet werden. Außerdem ist es ratsam, das Holz keiner direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen.
Tomy Handoyo/shutterstock.comc
Essig hilft quasi immer
Gewöhnlicher Haushaltsessig ist im Kampf gegen fiese Gerüche eine richtige Wunderwaffe. Er beseitigt nämlich nicht nur den Mief, sondern desinfiziert auch noch. Die Anwendung ist einfach. Man tränkt einfach einen weichen Schwamm oder ein fusselfreies Tuch mit dem Essig und wischt das Möbelstück damit aus. Bevor die Schränke dann wieder eingeräumt werden, müssen sie im Inneren unbedingt gut trocknen. Bei sehr starken Gerüchen kann man die Anwendung auch wiederholen oder ein etwas schwereres Geschütz auffahren: Essigessenz. Diese ist aber stark reizend, weshalb der Raum während und nach der Anwendung gut belüftet werden muss.
Außerdem empfiehlt sich vorsichtshalber das Tragen von Mundschutz und Handschuhen, damit die Atemwege vor den Dämpfen und die Haut vor der Säure geschützt werden. Achtung: Essig und Essigessenz eignen sich in der Regel nicht für lackiertes Holz, denn die Mittel könnten am Möbelstück Schaden anrichten. Meist sind Schränke und Kommoden im Inneren aber nicht lackiert. Im Zweifelsfall kann man die Anwendung zunächst an einer kleinen, unauffälligen Stelle testen: etwa an der Unterseite eines Regalbodens oder auf der Rückseite. Eine mildere Alternative zu Essig ist übrigens Natron. Dazu gibt man etwa einen Esslöffel Natron in einen Eimer mit warmem Wasser.
Evgrafova Svetlana/shutterstock.comc
Lebensmittel gegen muffigen Geruch im Holz
Kaffee, Salz und Zitrone hat fast jeder zu Hause. Alle drei Lebensmittel sind im Kampf gegen Gerüche sehr effektiv, sofern sie richtig eingesetzt werden. Salz ist beispielsweise in der Lage, Gerüche zu binden und Feuchtigkeit zu entziehen. Dafür nimmt man aber am besten grobes Salz, das entweder in ein kleines Schälchen oder in eine ausgehöhlte Zitrone gegeben wird. Das Ganze kommt nun für einige Tage in das muffige Möbelstück.
Wer weder grobes Salz noch Zitronen zur Hand hat, greift auf Kaffeepulver zurück. Es kann den unangenehmen Geruch neutralisieren und sorgt gleichzeitig für einen schönen Duft. Tipp: Eine besonders gute Wirkung kann die Kombination von allen drei Lebensmitteln erzielen. Dafür presst man eine Zitrone aus und gibt den Saft in einen Becher. Jetzt einen Teelöffel Salz und zwei Esslöffel Kaffeepulver hinzugeben und umrühren. Der Becher mit der Mischung bleibt ebenfalls für einige Tage im Möbelstück. Damit die Flüssigkeit nicht austrocknet, kann man hin und wieder einen Schuss Wasser hinzugeben.
JulieK2/shutterstock.comc
Orangen und Nelken: ein herrlich duftendes Duo
Mit Nelken bespickte Orangen sieht man oft zu Weihnachten. Der fruchtig-aromatische Duft sorgt für ein gemütliches und frisches Ambiente, außerdem sieht die mit dem Gewürz dekorierte Frucht sehr hübsch aus. Ähnliche Effekte erzielt man auch in muffigen Schränken. Man kann entweder eine ganze Orange mit den Nelken bespicken, oder man teilt sie in zwei Hälften. Aufgepasst: Der fruchtige Duftspender darf nicht wochenlang im Schrank vergessen werden! Dann fault die Orange nämlich, was ebenfalls sehr unangenehm riechen kann.
Wenn die Feuchtigkeit nicht verschwinden will
Die genannten Mittel haben sich zwar schon unzählige Male in der Praxis bewährt, wird aber die Hauptursache nicht bekämpft, helfen auch sie nur kurzfristig. Diese Hauptursache ist ganz klar Feuchtigkeit. Soll das Möbelstück auch weiterhin in einem relativ feuchten Raum stehen, wird sich der muffige Geruch dauerhaft nicht beseitigen lassen. Hier empfiehlt es sich, verstärkt auf gründliches und regelmäßiges Lüften des Raums zu achten. Einige schwören zusätzlich auf Katzenstreu, das sie großzügig im Schrank verteilen. Es lässt sich anschließend einfach mit dem Staubsauger entfernen.
PawelKacperek/shutterstock.comc
Sollte Lüften nicht helfen, sind Luftentfeuchter oft eine sinnvolle Lösung. Für kleine Räume ohne Elektrizität (beispielsweise Keller oder Dachboden) reichen Granulat-Entfeuchter manchmal aus. Es dauert aber eine gewisse Zeit, bis sich ein Effekt einstellt, außerdem ist ihre Kapazität eher gering. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt elektrische Luftentfeuchter ein. Aber: Die können teilweise sehr laut sein und sind darum ebenfalls nicht immer für alle Räume geeignet.
Was tun, wenn der muffige Geruch dennoch bleibt?
Zeigt keine Maßnahme eine Wirkung, ist das Holz vielleicht schon von Schimmelpilzen befallen. In diesem Fall hilft oft ein spezieller Schimmelentferner für Holz, den man im Handel bekommt.