Sie möchten die Gartenbeleuchtung mit Strom versorgen oder Licht ins Gartenhaus legen? Dafür muss in der Regel ein Erdkabel verlegt werden, was mit Kosten und Aufwand verbunden ist.
Die unterirdische Verlegung ist eine sichere und langlebige Lösung, die das Kabel vor Tieren, Witterung und Gartengeräten schützt. Zudem wird eine Stolpergefahr vermieden. Allerdings gibt es einige praktische und erprobte Methoden, Kabel grabenlos zu verlegen. Sie sollen im Folgenden näher vorgestellt werden.
Die Varianten einer grabenlosen Kabelverlegung
Das Verlegen eines Kabels ohne Grabung hat viele Vorteile. Es spart Zeit, Aufwand und Kosten. Allerdings sollte man auf die drei folgenden Verlegungsmethoden zurückgreifen und sie professionell ausführen, damit vom Kabel keine Gefahr ausgeht. Außerdem sollten Sie zuvor prüfen, für welches Verfahren sich das Gelände am besten eignet.
- Spülbohrverfahren: Das Kabel wird mit Hilfe eines Bohrers unterirdisch verlegt. Erdgrabungen mit einem Bagger sind dafür nicht erforderlich.
- Erdraketentechnik: Mit einer sogenannten Erdrakete wird das Kabel durch den Boden getrieben. Mit diesem Verfahren kann man nur kurze Strecken überbrücken.
- Kabelpflug: Bis zu einer maximalen Tiefe von 70 Zentimetern können Kabel und Rohre mit einem Kabelpflug verlegt werden. Der Pflug reißt das Erdreich ohne Grabung für den Kabelkanal auf.

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Erdkabel verlegen ohne Graben: Das sind die Vorteile
Durch die grabungslose Verlegung ergeben sich einige Vorzüge bezüglich Zeitersparnis, Beeinträchtigung der Oberfläche und Kostenersparnis. In Gärten, Beeten, gepflasterten Flächen oder in Naturschutzgebieten sollte der Boden möglichst nicht aufgerissen oder tief eingegraben werden. In diesen Bereichen bietet sich deshalb eine grabungslose Verlegung als bodenschonende Variante an. Ferner spart man mit einer Kabelverlegung ohne Grabung Zeit, denn sie kann deutlich schneller durchgeführt werden als die herkömmlichen Methoden.
Ebenso können Sie mit einer grabenlosen Verlegung Kosten einsparen, weil weniger Aushubarbeiten und Wiederherstellungsarbeiten anfallen. Darüber hinaus ist eine Verlegung ohne Grabung für ein schwieriges Gelände mit vielen Hindernissen zu empfehlen, wo der Einsatz eines Baggers nicht in Frage kommt. Das gilt unter anderem für Gartenmauern, Hanglagen und Treppenanlagen.
Hier die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
- Schonung des Bodens
- Zeitersparnis
- Kostenersparnis
- Verlegung in schwierigem Gelände
Was ist bei der Verlegung zu beachten?
Bei der Verlegung eines Stromkabels über der Erde oder knapp unter der Erde ist es wichtig, das Kabel durch ein Leerohr zu führen. Dadurch wird es vor Beschädigungen geschützt. Frost und mechanische Einwirkungen können überirdisch verlegte Stromkabel beeinträchtigen. Daher ist eine Verlegetiefe von mindestens 60 Zentimetern empfehlenswert. Achten Sie bei der Kabelauswahl darauf, dass das Stromkabel für eine grabungslose Verlegung geeignet ist. Die Typen NYY und NYCWY sind zu bevorzugen. Bei der Verlegung müssen die Sicherheitsvorschriften beachtet werden. Dies gilt insbesondere für die Verwendung geeignete Geräte und Materialien.
Welche Kabel eignen sich für eine grabungslose Verlegung im Garten?
Auch bei einer grabungslosen Verlegung müssen Erdkabel zum Einsatz kommen, die gut gegen Feuchtigkeit isoliert sind. Sie sollten mit NYCWY und NYY gekennzeichnet sein. Diese Modelle erfüllen Schutzstandards für Feuchträume und enthalten hochwertige Kupferleiter und Kupferadern. Bezüglich Isolierung und Überspannungsschutz sollten Sie auf IP 66 Kabel zurückgreifen. Ein dreiadriges Kabel reicht aus, mit einem fünfadrigen Kabel haben Sie aber mehr Flexibilität beim Anschluss zusätzlicher Geräte.

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Die Sicherheit der Elektroinstallation im Außenbereich
Wenn es um Strom geht, steht die Sicherheit an erster Stelle. Eine Installation im Außenbereich sollte über einen gesonderten Stromkreis erfolgen. So kann bei Bedarf die Stromzufuhr von der Hauptleitung getrennt werden, was größere Unfälle und Schäden vermeidet. Wichtig ist außerdem die Anbringung eines FI-Schalters, mit dem man die Stromzufuhr vom restlichen Stromnetz trennen kann.
Mit moderner Verlegetechnik wertvolle Oberflächen erhalten
Eine grabungslose Verlegung ist umweltfreundlich, weil sie wertvolle Oberflächen erhält. Beim Spülbohrverfahren kommt nach einer Pilotbohrung ein Aufweitkopf zum Einsatz. Er erweitert die Bohrung auf den gewünschten Durchmesser und die nötige Tiefe. Wenn der Kanal fertiggestellt ist, wird das Rohr eingezogen und das Kabel durchgeführt. Während der Bohrung wird das Bohrgut per Spülung zu einer Grube gepumpt. Eine Betonitsuspension stabilisiert das Bohrloch. Das Spülbohrverfahren erreicht Bohrlängen von bis zu 500 Metern und einen Aufweitungsdurchmesser von maximal 800 Millimetern.
Hausanschlüsse mit Erdraketentechnik
Mit der Erdraketentechnik können kurze Distanzen von maximal 10 Metern überbrückt werden. Deshalb eignet sich das Verfahren besonders gut für Hausanschlüsse. Vom Keller aus wird eine Kernbohrung durchgeführt. Nach der Zündung der Erdrakete entsteht durch Druckluft ein Erdkanal, in den das Schutzrohr nachgezogen werden kann. Dabei wird auf eine wasser- und gasdichte Mauerwerksdurchführung geachtet. Den Aushub einer Montagegrube können Sie sich mit der Erdraketentechnik sparen.
Für eine grabungslose Verlegung ist fachliches Know-how erforderlich
Die grabenlose Kabelverlegung erfordert fachliches Know-how und eine geeignete Ausrüstung. Spezielle Bohrmaschinen und Kleinbohranlagen sorgen für eine schnelle, sichere und saubere Verlegung. Mit der nötigen Präzision kann eine Leitungsverlegung auch direkt am Gebäude oder in Schächten ab 1,5 Metern Durchmesser erfolgen. Ebenso ist bei fachgerechter Ausführung die Unterquerung kleinerer Gewässer und Straßen möglich.

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Als besonders leistungsstarkes und umweltschonendes Verfahren gilt die horizontale Spülbohrtechnik. Dieses innovative Verfahren nutzt moderne Anlagen und muss von geschultem Personal ausgeführt werden. Die Bohranlagen arbeiten präzise und zuverlässig und kommen für viele verschiedene Einsatzbereiche in Betracht. Mit ihnen können beispielsweise Gewässer, Straßen und Bahntrassen gequert werden. Zudem lassen sich Leitungen auch unter versiegelten Oberflächen sowie an Treppenanlagen und Steilhängen verlegen.
Fazit: Eine clevere und günstige Alternative
Aus Sicherheitsgründen ist die unterirdische Verlegung von Stromkabeln die erste Wahl. Wo umfangreiche Grabungen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht in Frage kommen, können stattdessen grabungslose Verlegeverfahren genutzt werden. Mit ihnen lassen sich Hindernisse und versiegelte Flächen überbrücken. Die Kanäle für Rohre und Kabel werden durch moderne Bohr- und Raketentechnik erstellt. Professionell ausgeführt, gelten die Verlegemethoden als sicher, praktisch und kostengünstig.