mein-hausblog.de

Bauen, Renovieren & Einrichten

Heimwerken

Schlüssel geht schwer ins Schloss: Ursachen und Gegenmaßnahmen

Wohl jeder hat dies schonmal erlebt: Man versucht, seinen Wohnungsschlüssel ins Schloss zu stecken, aber der Schlüsselbart hakt und geht nur mit Widerstand ins Schloss. Woran kann das liegen und wie behebt man das Problem? Sollten Sie sich Sorgen machen oder handelt es sich um eine normale Verschleißerscheinung? Sind Hausmittel hilfreich, oder sollten Sie das Schloss austauschen? Welche Ursachen führen zu Türschlossproblemen?

Wenn der Schlüssel schwer ins Schloss geht: Achtung vor Defekten

Hakt der Schlüssel im Schloss, kann es passiert sein, dass dieser beschädigt wurde. Auch wenn heute die meisten Schlüssel aus hochwertigem Stahl gearbeitet sind, kann es dennoch passieren, dass die Zähne im täglichen Gebrauch beschädigt worden sind. Etwa wenn der Schlüssel herunter gefallen sein sollte. Auch wer seinen Haustürschlüssel zweckentfremdet, um beispielsweise eine Bierflasche zu öffnen, riskiert Beschädigungen an diesem. Neben Schäden an den Zähnen kann auch ein Mikroriss im Schlüssel für das Haken verantwortlich sein, da die Bruchkante einen Widerstand am Schloss hervorruft. In diesen Fälle besteht zudem Gefahr, dass der Schlüssel abbricht.

Bei Schlüsseln aus einer minderwertigen Legierung kommt es auch vor, dass diese sich verbiegen. Häufig ist dies bei älteren Schlüsseln ein Problem. Um auszuschließen, dass eine Beschädigung am Schlüssel das Problem hervorruft, können Sie ganz einfach Ihren Ersatzschlüssel für einen Test verwenden. Geht dieser widerstandslos ins Schloss, dann ist Ihr Haustürschlüssel das Problem. Benutzen Sie in diesem Fall den fehlerhaften Schlüssel nicht mehr, um Folgeschäden am Schloss zu vermeiden.

abgebrochener schlüssel
Andrey_Popov/shutterstock.com

Ersatzschlüssel ungenau

Handelt es sich bei dem problematischen Schlüssel um einen Originalschlüssel für das Schloss oder haben Sie diesen bei einem Schlüsseldienst nachmachen lassen? Hakt ein neu nachgefertigter Schlüssel, so können Sie diesen, wie weiter unten beschrieben, zunächst mit etwas Öl behandeln. Liegt der Widerstand dann immer noch vor, so ist offensichtlich die Qualität der Arbeit ein Problem und Sie sollten den Schlüssel reklamieren.

Schloss verunreinigt

Ein modernes Türschloss ist feinmechanische Präzisionsarbeit. Bei der filigranen Beschaffenheit der Mechanik können schon Abweichungen im Zehntel-Millimeterbereich dazu führen, dass das Schloss den Schlüssel nicht mehr richtig erkennt. Sammelt sich mit der Zeit Schmutz in den Führungsrillen des Schlüsselbarts, so kann es passieren, dass der Schlüssel hakt. Bei Problemen mit dem Schloss sollten Sie daher den Schlüssel gründlich unter die Lupe nehmen.

Reinigen Sie verschmutzte Stellen mit einem Zahnstocher oder einer feinen Nadel. Benutzen Sie keine groben Gegenstände wie Nägel oder Schrauben, da diese den Schlüssel beschädigen könnten. Spülen Sie anschließend den Schlüssel gründlich mit Wasser und etwas Spülmittel ab. Lassen Sie ihn komplett abtrocknen, bevor Sie ihn wieder ins Schloss stecken, damit keine Wassertropfen ins Schloss gelangen.

Schlüssel geht schwer ins Schloss: Fehlt es an Schmierung?

Sollte keine mechanische Beschädigung oder Verschmutzung vorliegen, so genügt in den meisten Fällen die Anwendung von etwas Öl, um das Schloss wieder geschmeidig zu machen.
Verwenden Sie hierfür ein geeignetes Öl, das für die Anwendung an Schlössern ausgewiesen ist. Bewährt haben sich beispielsweise Sprühöle aus Druckluftflaschen. Verwenden Sie dagegen keine schweren Schmieröle oder Speiseöle, da diese das Schloss verkleben werden. Alternativ können Sie auch WD40 oder ein Silikonspray benutzen, falls kein Sprühöl im Haushalt ist. Bei diesen wird die Wirkung allerdings weniger stark ausfallen und nicht so lang anhalten wie bei einem echten Wartungsöl.

türschloss schmierung
megaflopp/shutterstock.com

Bei der Anwendung von Öl sollten Sie es nicht übertreiben. Überschüssige Ölmengen können aus dem Schloss herauslaufen und vor allem bei Holztüren unschöne Flecke hinterlassen. Zudem bindet Öl auch Schmutz und Staub. Obwohl ein großer Schuss Öl das Problem mit dem hakenden Schlüssel meist umgehend beseitigt, kann exzessive Anwendung daher langfristig zu größeren Problemen führen. Denn das Öl verklebt mit Schmutz und Staub und macht das Schloss dann erst recht widerspenstig.

Zudem sind Flecken vorprogrammiert, wenn Sie einen völlig verölten Schlüssel in die Hosentasche stecken. Am besten ist es daher, wenn Sie den Schlüsselbart lediglich mit einem Tuch und etwas Öl abreiben. Anschließend sollten Sie diesen umgehend ins Schloss stecken und schließen. Wiederholen Sie dies zwei bis drei Mal. Das Schloss sollte jetzt wieder reibungslos funktionieren.

Türriegel schwergängig

Lässt sich der Schlüssel zwar problemlos ins Schloss einführen aber anschließend nicht drehen, so liegt der Widerstand meist beim Riegel. So heißt das Bauteil, welches beim Abschließen in die Aussparung im Türrahmen einfährt und die Tür verriegelt. Häufig kommt es vor, dass die Ansammlung von Schmutz oder oberflächliche Korrosion den Riegel schwergängig werden lassen. Reinigen Sie auch in diesem Fall den ausgefahrenen Riegel mit einem Tuch und etwas Öl. Reiben Sie ihn anschließend gründlich mit Wartungsöl ein, sodass die gesamte Oberfläche geölt ist.

Auch hier dürfen Sie nicht soviel Öl anwenden, dass es an der Tür herunterläuft. Schließen Sie daraufhin das Schloss bei geöffneter Tür mehrmals auf und zu, sodass der Riegel komplett aus- und wieder einfährt. Wiederholen Sie dann den Schließvorgang noch mehrmals bei geschlossener Tür. Bereitet der Schlossriegel immer noch Probleme, dann kann es in seltenen Fällen passiert sein, dass die Tür sich verzogen hat. Dies ist manchmal bei Holztüren der Fall, wenn diese der Witterung ausgesetzt sind. Dann kann es notwendig sein, dass die Tür neu eingestellt wird.

türriegel
Alena TS/shutterstock.com

Beschädigungen der Schlossmechanik

Sollten sämtliche Wartungs- und Reinigungsmaßnahmen am Schlüssel und an der Türmechanik keine Abhilfe gebracht haben, so liegen vermutlich Schäden oder Verschmutzungen an der inneren Mechanik des Türschlosses vor. Die Gründe können vielfältig sein. Haben Sie beispielsweise einmal versehentlich einen falschen Schlüssel mit Gewalt ins Schloss zu stecken versucht? Hierdurch kann die Führung am Schlüsselloch beschädigt worden sein. Auch Sandkörner, die ins Innere des Schlosses gelangt sind, führen zu hartnäckigen Problemen.

In seltenen Fällen kann ein widerspenstiges Schloss auch ein Alarmsignal sein. Vielleicht hat ein Einbrecher sich mit Spezialwerkzeug an der Tür zu schaffen gemacht? Hierdurch können die Stifte im Inneren des Schlosses beschädigt worden sein. Sollte die Schlossmechanik irreversibel beschädigt worden sein oder sollten Sie den Verdacht haben, dass ein Einbruchsversuch stattgefunden hat, so ist es empfehlenswert, das Schloss auszutauschen – im letzten Fall am besten gegen ein Modell mit hoher Sicherheitseinstufung. Verständigen Sie bei akuten Verdachtsfällen natürlich auch die Polizei, um Beweise zu sichern.