Schiefer bearbeiten: Tipps und DIY-Anleitung

von HausBlogRedaktion
schiefer

Bei der Bearbeitung von Schiefer gibt es einige Aspekte zu beachten, denn es handelt sich dabei um eine besondere Steinstruktur, die etwas brüchiger ist als herkömmlicher Naturstein. Aber keine Sorge: Mit etwas Übung und der richtigen Anleitung wird das Bearbeiten von Schiefer unkompliziert und schnell durchführbar. Erfahren Sie im folgenden Ratgeber, was es dabei zu beachten gibt.

Schiefer fachgerecht bearbeiten: Die Eigenschaften im Überblick

Bei Schiefer handelt es sich um ein natürliches Gestein mit hauptsächlich mineralischen Bestandteilen, die ihm seine verwitterungsbeständigen Eigenschaften verleihen. Es besteht aus verschiedenen Sedimentgesteinen – vor allem Tonsteinen – und entsteht durch das Zusammenwirken von hohem Druck und einer hohen Temperatur. Weitere Eigenschaften von Schiefer liegen in seiner:

  • Wetterbeständigkeit & Widerstandsfähigkeit
  • Hohen Dichte und Gewicht
  • Farbvielfalt
  • Rutschfestigkeit

Generell zeichnet sich Schiefer auch durch eine leichte Spaltbarkeit aus: Es lässt sich in dünne, gleichmäßige Schichten spalten und wird dadurch zum idealen Material für Dachziegel und Fliesen. Es ist zudem sehr wetterbeständig und hat einen hohen Widerstand gegenüber Wasser und extremen Temperaturen, darüber hinaus kommt es in verschiedenen Farben vor, etwa in Grau, Blau, Grün, Schwarz oder Rot.

schieferplatte

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Schiefer vorbereiten und Ausrüstung anlegen

Um eine reibungslose Bearbeitung des Schiefers zu gewährleisten, ist es wichtig, das Material zuerst zu begutachten. Sind eventuell Risse vorhanden, die die Bearbeitung möglicherweise erschweren könnten? Wo gibt es besonders raue oder herausstehende Stellen? Achten Sie darauf, dass sie an diesen Stellen besonders vorsichtig arbeiten. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie bei der Bearbeitung – insbesondere mit Maschinen wie einem Winkelschleifern – eine Schutzausrüstung tragen, um Augen und Lunge vor Staub und Splittern zu schützen.

Mit dem richtigen Werkzeug schnell ans Ziel

Aufgrund seiner eigenwilligen Struktur ist die Wahl des richtigen Werkzeuges beim Bearbeiten und Schneiden von Schiefer ausschlaggebend. Was beim Schneiden von Feinsteinzeug oder Keramik-Fließen ausreicht – etwa ein Fliesenschneider – kann noch lange nicht bei der Bearbeitung von robustem Schiefer verwendet werden. Stattdessen eignen sich die folgenden Werkzeuge:

  • Nassschneidetisch mit Diamantsägeblatt
  • Winkelschleifer mit Diamant- oder Keramik-Scheibe
  • Schieferschere oder Schieferzange (zur Bearbeitung von dünnen Schieferschindeln)

Grundsätzlich ist Schiefer von Natur aus leicht spaltbar, weswegen bei der Bearbeitung mit einem Nassschneidetisch ein möglichst feines Diamantblatt verwendet werden sollte. So fransen die Schieferplatten an den Kanten nicht aus und es entstehen sauber gesägte Kanten, die den modernen Look des Natursteins elegant abrunden.

Schiefer bearbeiten mit einem Winkelschleifer

Der etwas handlichere Winkelschleifer, im Volksmund auch Flex genannt, eignet sich ebenfalls gut, um Schiefer präzise zu zerteilen. Der Vorteil bei der Nutzung dieses Utensils liegt darin, dass sich mit der Flex auch schräge Schnitte durchführen lassen und gebogene Kanten bearbeitet werden können. Diese gelingen allerdings nur selten so exakt wie bei der Bearbeitung mit einem Nassschneidetisch. Führen Sie zunächst einige Probeschnitte aus, indem Sie erst ein anderes Material oder eine nicht mehr benötigte Schiefer-Fliese schneiden. So gewinnen Sie an Übung und können spätere Schieferplatten exakt zuschneiden.

schiefer mit winkelschleifer bearbeiten

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Welche Technik anwenden?

Es gibt verschiedene Arten, wie man Schiefer bearbeiten kann. Zum schneiden werden die bereits angeführten Werkzeuge genannt, beim spalten wird traditionell mit einem Spaltmeißel oder einem Spalthammer gearbeitet. Auch eine Schieferklinge kann zum entfernen der Splitter entlang der Schichtlinien verwendet werden.

Eine andere Technik ist das Bohren. Wenn Löcher in den Schiefer gebohrt werden sollen, kann etwa ein Steinbohrer oder ein Diamantbohrer genutzt werden. Ein herkömmlicher Bohrer eignet sich hingegen aufgrund der Härte des Materials nicht. Beim Bohren sollte man sehr langsam und mit wenig Druck vorgehen, um Risse oder Beschädigungen zu vermeiden. Weitere Techniken sind das Verkleben oder Verfugen von Schiefer.

Schiefer verkleben, verfugen oder schleifen

Beim Verkleben von Schiefer auf einem anderen Material sollte Epoxidharz oder ein starker Steinkleber verwendet werden. Vor dem Klebevorgang muss die Oberfläche sauber und trocken sein. Damit der Schiefer während des Antrocknen nicht verrutscht, können Gewichte oder eine Zwinge verwendet werden. Beim Verlegen von Fliesen aus Schiefer ist es wiederum wichtig, dass ein geeigneter Fliesenkleber und ein Fugenmörtel verwendet werden. So wird eine lange Haltbarkeit gewährleistet und die Fliesen werden noch lange an ihrem ursprünglichen Platz bleiben.

Zum Schleifen eignen sich wie bereits erwähnt Schleifgeräte mit Diamant- oder Keramikscheiben. Hierbei ist darauf zu achten, dass äußere Kanten nur leicht angeschliffen werden, um die natürliche Oberfläche des Naturgesteins zu erhalten. Ein zu intensives Schleifen kann die Textur und die Optik des Schiefers zum negativen verändern.

Fazit: Mit gutem Werkzeug lässt sich Schiefer problemlos bearbeiten

Die Bearbeitung von Schiefer erfordert ein gewisses Maß an Präzision, damit das Material nicht beschädigt wird. Das A und O sind gute Werkzeuge. Für das Schneiden sollten Diamanttrennscheiben verwendet werden und für das manuelle Spalten ein Spaltmeißel. Ein Diamantschleifgerät eignet sich wiederum zum Glätten der Kanten. Arbeiten Sie beim Schneiden stets langsam und gleichmäßig, um Risse zu vermeiden – hier ist Geduld gefragt! Damit keine Splitter entstehen, sollte das Material vorher markiert und eventuell mit Wasser gekühlt werden. Tragen Sie eine Staubschutzmaske und eine Schutzbrille, um sich vor Staub und Splitter zu schützen.

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