Gundermann, eine Wildpflanze, die auch unter den Bezeichnungen Gundelrebe oder Erdefeu bekannt ist, kommt häufig auf Rasenflächen vor. Auf naturnahen Rasenflächen stellt sie meist eine Bereicherung für Bienen dar, in der Küche wurde sie aufgrund der enthaltenen Öle lange Zeit als Gewürz verwendet.
Das Vorkommen des Gundermanns in Nutzgärten stellt hingegen mehrheitlich ein Problem dar. Hier gilt die Pflanze aufgrund ihrer rasanten Verbreitung primär als Unkraut, das sich rasch ausbreitet. Nachhaltige Strategien sind gefragt, die für eine schnelle Entfernung sorgen und zudem ein weiteres Eindringen möglichst effektiv verhindern.
Die Ausbreitung des Gundermanns
Der Gundermann ist ein mehrjähriges Kraut, das niedrig wächst und sich dabei einerseits über Samen und andererseits über Ausläufer verbreitet. Die Pflanze ist in der Lage, äußerst dichte Matten zu bilden. In Rasenflächen führt dies überwiegend zu einem Entzug von Nährstoffen, Wasser und Licht. Die Gundelrebe gedeiht gut an eher schattigen Standorten, die möglichst feucht und dabei nährstoffreich sind.
Die optisch ansprechende Pflanze mit ihren violett-blauen Blüten wächst bis zu 20 Zentimeter in die Höhe. Das Äußere kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie schwer zu kontrollieren ist, sich rasant ausbreitet und die eigentliche Rasenfläche dadurch verdrängt. Die Ausläufer des Krauts ziehen sich in horizontaler Richtung über den Rasen. Es ist in der Lage, an zahlreichen Stellen Wurzeln zu bilden. Dies führt zu einer schnellen Erweiterung der betroffenen Fläche eines Rasens. Das Entfernen des Gundermanns stellt eine große Herausforderung dar. Bereits minimale Wurzelreste können sich jederzeit erneut ausbreiten. Bereits der Wind oder das Einbringen von Kompost kann für eine erneute Ausbreitung sorgen.

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Ursachen für das Auftreten im Rasen
Die zentrale Ursache für das Vorkommen von Gundermann auf einer Rasenfläche ist ein ungünstiger Standort. Dies gilt vor allem dann, wenn die Lage überwiegend schattig mit relativ wenig Sonnenlicht ist und dabei eine intensive Feuchtigkeit im Rasen gegeben ist. Auch ein hoher Stickstoffgehalt des Bodens begünstigt das Wachstum der Gundelrebe. Wenn der Rasen sich selbst überlassen und nur unregelmäßig gepflegt wird, sind ebenfalls ideale Bedingungen für die Verbreitung des Krauts vorhanden.
Sollte der Rasen von vielen Sträuchern und dichtem Baumbestand umgeben sein oder im Schatten von Gebäuden stehen, sind die Gräser weniger widerstandsfähig. Dies bietet der Pflanze gute Möglichkeiten für ihr Wachstum. Wird der Rasen zu tief oder auch zu häufig geschnitten, können Lücken entstehen, die eine Verbreitung begünstigen. Stickstoffüberschüsse im Rasen gelten ebenfalls als wesentlicher Faktor für ein Festsetzen und Ausbreiten des Gundermanns. Dies hängt meist zusammen mit einer Überdüngung oder auch mit der Verwendung von Düngemitteln, die besonders mineralisch sind.
Typische Merkmale der Pflanze
Der widerstandsfähige und robuste Gundermann ist für die Bildung dichter Teppiche bekannt. Dies erschwert jeden mechanischen Eingriff erheblich. Die Blütezeit der Pflanze liegt in den Monaten April bis Juni. Die sehr bienenfreundliche Gundelrebe ist leicht erkennbar an ihren zahlreichen Blüten, die ein Paradies für Bestäuber darstellen. Dies führt dazu, dass die Verbreitung der Samen stark gefördert wird. Das Bemühen, den Gundermann wie ein klassisches Unkraut durch manuelles Entfernen zu beseitigen, bleibt erfolglos. Das Gegenteil ist überwiegend der Fall, denn es verbleiben oft Wurzelreste im Boden, die das schnelle Wachstum von neuen Trieben begünstigen.

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Das charakteristische Aussehen der Pflanze gilt als hilfreich für eine zeitnahe Identifikation. Die Gundelrebe ist weitgehend unverwechselbar, sodass bei den ersten Anzeichen Maßnahmen ergriffen werden können. Hier sollte nicht allzu lange abgewartet werden. Eine Beseitigung ist sinnvoll, bevor sich das Kraut großflächig ausgebreitet hat, was zu dauerhaften Schäden beim Rasen führt.
Gundermann im Rasen bekämpfen: Sinnvolle und funktionierende Gegenmaßnahmen
Sinnvolle Gegenmaßnahmen bestehen aus mehreren Komponenten, die gemeinsam angewendet werden sollten:
- Zu Beginn wird der Rasen so kurz wie möglich gemäht. Dadurch wird das Kraut geschwächt und der Zugang zu Licht reduziert.
- Die sichtbaren Gundermann-Pflanzen mit einem Spaten manuell entfernen, dabei vor allem auf die Mitnahme der Wurzeln achten.
- Bei Bedarf den Bodenfilz entfernen und unter Zuhilfenahme eines Vertikutierers die oberste Schicht des Bodens entfernen. Der Rasen lässt sich so besser durchlüften und auch die Wurzeln werden reduziert.
- Die frei gewordenen Flächen des Rasens mit Rasensamen nachsäen, um Leerstellen zu vermeiden.
- Der Rasen wird ausreichend gewässert und gedüngt, damit das neue Gras möglichst schnell nachwächst.
Nur im Notfall sollten chemische Produkte eingesetzt werden. Bei sehr starkem Befall eignen sich entsprechende Herbizide, die für Gundermann geeignet sind. Hier muss exakt nach Anleitung gehandelt werden, um weitere Schäden am Rasen zu vermeiden.

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Vorbeugende Strategien zur Vermeidung einer erneuten Ausbreitung
Eine umsichtige und vor allem regelmäßige Pflege des Rasens gilt als wichtigste Maßnahme, um der Ausbreitung des Krauts wirksam entgegenzuwirken. Dabei ist eine Schnitthöhe von maximal vier bis fünf Zentimetern hilfreich. Ein erneutes Keimen der Samen wird bei dieser Höhe am besten verhindert. Im Anschluss an das Mähen darf der Rasenschnitt nicht noch eine Weile liegen bleiben, bevor er entsorgt wird. Hier ist eine vollständige und zeitnahe Entfernung erforderlich.
Wenn auf eine möglichst dichte Grasnarbe geachtet wird, die keine nennenswerten Lücken aufweist, findet der Gundermann schlechtere Bedingungen vor, um sich anzusiedeln. Dies wird durch regelmäßiges Bewässern und durch Nachsäen bei Bedarf unterstützt. Zudem ist gerade im Frühjahr, zur Blütezeit des Gundermanns, eine intensive und regelmäßige Kontrolle des Rasens entscheidend.