Schleierkraut gilt als eine häufig genannte Empfehlung für einen bienenfreundlich gestalteten Garten. Doch auch zur Zierde von Blumensträußen oder getrocknet findet die Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse ihren Weg in die Wohnung. Während Menschen vom Verzehr dieser Pflanze in der Regel Abstand nehmen, sind Katzen deutlich neugieriger. Dieser Ratgeber gibt die Antwort darauf, ob dieser blumige Snack mit Gesundheitsgefahren für Katzen verbunden ist.
Mythos oder Wahrheit: Ist Schleierkraut für Katzen giftig?
Diese Frage ist mit Ja zu beantworten. Schleierkraut ist für den Menschen lediglich mit einem geringen Risiko einer Vergiftung verbunden. Anders verhält es sich bei Haustieren wie Katzen oder Hunden. Aufgrund des geringeren Gewichts im Vergleich zu einem Menschen, üben die toxischen Inhaltsstoffe dieser Pflanze eine stärkere Wirkung auf die Samtpfoten aus.
Das Risiko besteht unabhängig von der Tatsache, ob es sich um eine Pflanze im Garten, eine Schnittblume oder getrocknetes Schleierkraut handelt. In Haushalten, in denen Katzen leben oder zu Gast sind, sollte auf Schleierkraut in Blumensträußen oder als Dekoration der Gesundheit der Tiere zuliebe verzichtet werden.
Problematische Inhaltsstoffe
Für die toxische Wirkung von Schleierkraut tragen die enthaltenen Saponine die Verantwortung. Bekannt sind diese ausschließlich in Pflanzen vorkommenden Stoffe unter anderem für ihre aufschäumende Wirkung, die sich beim Kontakt mit Feuchtigkeit zeigt. Das Vorhandensein von Saponinen in Schleierkraut und zahlreichen anderen Pflanzen dient dem Schutz vor Pilzen oder Insekten. Zu diesem Zweck bestehen Saponine zum Teil aus Bitterstoffen, die Fressfeinde davon abhalten, größeren Schaden an den Pflanzen anzurichten.

Nahhana/shutterstock.com
Diese Gefahr stellen Saponine für den Katzenkörper dar
Die potenziell toxische Wirkung von Saponinen hört leider nicht beim bitteren Geschmack auf. Innerhalb des Körpers hat insbesondere der Magen-Darm-Trakt von Katzen nach dem Verzehr mit diesem aus dem Schleierkraut stammenden Inhaltsstoff zu kämpfen. Saponine greifen zudem die roten Blutkörperchen an und verursachen bei diesen Angriffen Schädigungen in der Zellmembran. Diese Folgen treten im Allgemeinen jedoch nur durch direkten Kontakt mit der Blutbahn auf und nicht durch den Verzehr von Schleierkraut. Für Katzen besteht ein solches Risiko lediglich, wenn das Schleierkraut mit offenen Wunden in Berührung kommt.
Diese Anzeichen deuten auf eine Vergiftung hin
Katzen können sowohl durch den Hautkontakt als auch durch den Verzehr von Schleierkraut negative Folgen davontragen. Kommen die Saponine der Pflanzen mit der Haut in Kontakt, können folgende Symptome zu beobachten sein:
- Hautreizungen
- gereizte Augen
- Verschlimmerung von offenen Wunden
Katzen besitzen durch ihr Fell häufig einen besseren Schutz vor dem direkten Kontakt mit den Saponinen aus dem Schleierkraut. Dennoch gibt es Bereiche wie die Nase, die Ohren oder den Bauch, an denen leichter Symptome bei längerem Kontakt mit Schleierkraut zu beobachten sind.

pinkfloyd yilmaz uslu/shutterstock.com
Hat die Katze Schleierkraut gefressen, ist mit diesen Symptomen zu rechnen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Lethargie
- Appetitlosigkeit
Um diese Symptome auszulösen, muss die Katze mehr als nur einige Blüten verzehrt haben. Eine Gefahr stellen diese kleineren Mengen jedoch für Tiere dar, die entweder noch sehr jung sind oder schon zu den Senioren unter den Samtpfoten gehören. Erhöhte Vorsicht ist ebenfalls bei Katzen gefragt, die einen empfindlichen Magen besitzen oder Krankheiten des Magen-Darm-Trakts aufweisen. Für diese drei Gruppen kann der Verzehr schneller mit gesundheitlichen Schäden verbunden sein.
Sofortmaßnahmen zur Linderung von Beschwerden
Beobachten Katzenbesitzer, dass das Haustier Schleierkraut frisst, besteht die erste Sofortmaßnahme darin, das Tier von der Pflanze zu trennen. Als Nächstes empfiehlt sich ein Griff in den Mund des Tieres, um dort eventuell vorhandene Reste zu entfernen. Diese Maßnahme trägt bereits dazu bei, die geschluckte Menge an Schleierkraut zu reduzieren.
Tauchen zeitnah die ersten Symptome auf, ist der Tierarzt der beste Ansprechpartner für die Behandlung der Katze. Ist die Praxis nicht geöffnet, ist in zahlreichen Regionen ein Notdienst zu erreichen, um die weiteren Schritte zu besprechen. Der Gang zum Tierarzt ist ebenfalls empfehlenswert, wenn die Vergiftung erst zu einem späteren Zeitpunkt bemerkt wird. Mithilfe von Infusionen und Medikamenten kann der Veterinär die Katze darin unterstützen, die Folgen der Vergiftung schneller zu überwinden.
 
  
 