Ungenutzte Flächen mit Potenzial: So werden Schuppen, Werkstatt und Garage zu Energielieferanten

von HausBlogRedaktion

Schuppen, Werkstatt oder Garage fristen auf vielen Grundstücken ein Schattendasein. Sie dienen vielleicht als Lagerort für Werkzeug, Fahrräder oder Gartenmöbel – durchaus funktional, aber selten wirklich effizient genutzt.

Dabei steckt in diesen Nebengebäuden weit mehr Potenzial: Mit der richtigen Planung können sie zu einer nachhaltigen Energiegewinnung beitragen und so den Gesamtenergiebedarf des Haushalts deutlich senken. Gerade in den aktuellen Zeiten der steigenden Energiepreise und wachsenden Anforderungen hinsichtlich der Energieeffizienz von Wohngebäuden lohnt sich der Blick auf bislang ungenutzte Gebäudeteile.

Dachflächen intelligent nutzen

Die Dächer von Garagen oder Schuppen bieten häufig ideale Bedingungen für die Montage von Solarmodulen. Sie weisen eine geringe Neigung auf, sind kaum verschattet und bieten ausreichend Fläche. Voraussetzung für eine solche Nutzung ist jedoch ein stabiler Dachaufbau sowie eine geeignete Ausrichtung der Fläche – optimalerweise gen Süden mit einer möglichst geringen Neigung.

Abhängig von der Größe des Nebengebäudes kann der dort gewonnene Strom bereits einen spürbaren Beitrag zur Eigenversorgung leisten. Selbst bei kleineren Flächen lassen sich zumindest E-Bike-Ladestationen, Beleuchtungssysteme, Gartengeräte oder Ähnliches unabhängig vom Stromnetz betreiben. Wird die Energie direkt ins Haus eingespeist, kann eine Photovoltaikanlage auf dem Schuppendach in einigen Fällen einen nennenswerten Beitrag zur Versorgung des gesamten Haushalts leisten.

Voraussetzungen und technische Anforderungen

Diejenigen, die ihre Nebengebäude zur Stromerzeugung nutzen möchten, sollten zunächst prüfen, ob die vorhandene Konstruktion für die zusätzliche Last der Solarmodule ausgelegt ist. Flachdächer benötigen gegebenenfalls spezielle Aufständerungen, die gleichzeitig statisch sicher und windresistent sind. Bei älteren Bauten ist eventuell eine Sanierung des Daches vor der Installation notwendig.

Einen weiteren wichtigen Punkt stellt der Anschluss an das Hausnetz dar. Liegt bereits ein Stromanschluss im Nebengebäude, lässt sich der erzeugte Strom über eine entsprechende Leitung ins Hauptgebäude führen. Alternativ besteht die Möglichkeit, autarke Systeme mit Batteriespeicher zu betreiben. Wichtig ist, die geltenden technischen Anschlussbedingungen des regionalen Netzbetreibers zu beachten und auch die Anmeldung der Anlage frühzeitig zu planen. Die Installation sollte darüber hinaus stets durch qualifizierte Fachbetriebe erfolgen.

Förderprogramme und steuerliche Vorteile nutzen

Seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gibt es zahlreiche Anreize für private Stromerzeuger. Wer eine Solaranlage installiert – auch auf einem Nebengebäude – kann beispielsweise von Förderprogrammen der KfW, der Landesbanken oder der Kommunen profitieren. Zudem sind seit 2023 Anlagen mit einer Leistung bis 30 kWp von der Einkommensteuer befreit (§ 3 Nr. 72 EStG). Auch die Umsatzsteuer entfällt beim Kauf der Anlage, sofern sie auf oder in der Nähe eines Wohngebäudes betrieben wird. Damit werden auch kleinere Projekte auf Nebengebäuden wirtschaftlich interessant. Ein Gespräch mit dem Steuerberater ist dennoch empfehlenswert, um spezifische Fragen zur individuellen Situation zu klären.

Autarkie durch Kombilösungen steigern

Noch effizienter zeigt sich die Nutzung von Nebengebäuden, wenn Solaranlagen mit weiteren Technologien kombiniert werden. Beispiele dafür stellen etwa Batteriespeicher dar, die den tagsüber erzeugten Strom für den Abend bereithalten. Ebenfalls interessant sind sogenannte All-in-One-Systeme mit Wechselrichter und Speicher in einem kompakten Modul. In Kombination mit Wärmepumpen, Wallboxen oder Heimspeichern lässt sich die Eigenverbrauchsquote deutlich erhöhen. Durchdachte Lösungen bieten zudem Monitoring-Apps, mit denen sich Stromproduktion, Verbrauch und Einspeisung in Echtzeit überwachen lassen. Mit diesen wird die eigene Energieversorgung nicht nur greifbarer, sondern lässt sich sogar aktiv gestalten

Aus Nebenflächen werden Energiewunder

Was bisher als Nutzfläche im Hintergrund diente, kann heute zu einem aktiven Bestandteil einer nachhaltigen Energiezukunft werden. Mit der richtigen Planung, der technischen Ausstattung und einer Förderberatung lassen sich Schuppen, Werkstatt oder Garage effizient und wirtschaftlich in das Energiesystem des Hauses integrieren. Wird dieses Flächenpotenzial erkannt und konsequent genutzt, wird nicht nur Strom gewonnen. Profitiert wird zudem von mehr Unabhängigkeit, einer Wertsteigerung und dem Beitrag zur Energiewende.

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