Nasse Dämmung im Dachgeschoss: Das sollte man beachten

von HausBlogRedaktion
nasse dachdämmung

Eine durchnässte Dämmung kann schwere bauliche Schäden nach sich ziehen. Daher ist es wichtig, rechtzeitig nach den Ursachen zu suchen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Feuchtigkeitsprobleme in der Dach- oder Fassadendämmung können verschiedene Gründe haben.

Nicht immer befindet sich der Schaden an der feuchten Stelle selbst, weshalb die gesamte Isolierung auf schadhafte Stellen zu untersuchen ist. Zudem können Sie mit geeigneten Präventionsmaßnahmen einer nassen Dämmung effektiv vorbeugen. In diesem Beitrag erhalten Sie einige Tipps zur Diagnose, Behebung und Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden im Dachgeschoss.

Was sind die Ursachen für eine nasse Dämmung im Dachgeschoss?

Feuchtigkeit in oder unter der Dämmung kann auf undichte Rohre hindeuten. Wenn aus Rissen in alten und beschädigten Rohren Wasser austritt, kann sich die Feuchtigkeit in den Wänden ausbreiten und auch in die Dämmung einziehen. Als weitere Ursache kommt die Kondensation in Betracht. Eine unzureichende Abdichtung ermöglicht die Bildung von Kondenswasser, wenn kalte Oberflächen mit warmer Luft zusammentreffen. Die Nässe kann unter der Dämmung nicht richtig abtrocknen, so dass ein Feuchtigkeitsschaden entsteht. Des Weiteren können die Fassade oder die Dachkonstruktion Risse und undichte Stellen aufweisen, durch die Feuchtigkeit eindringt.

feuchte dämmung

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Die Bildung von Schwitzwasser

Nicht immer müssen bauliche Mängel die Ursache für Feuchtigkeit im Dachgeschoss sein. Insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten kann Schwitzwasser entstehen. Dies ist auf deutliche Temperaturunterschiede zwischen dem Außen- und dem Innenbereich zurückzuführen. Begünstigt wird die Bildung von Tau- und Kondenswasser durch eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie Duschen, Baden und Kochen. Im Gebäude steigt die warme Luft nach oben, und im Dachgeschoss entsteht Schwitzwasser.

Dieses Phänomen ist in Neubauten häufiger zu beobachten als in Altbauten. Neubauten sind besser isoliert, während in Altbauten das Kondenswasser durch eine größere Luftdurchlässigkeit abtrocknen kann. Eine Kondenswasserbildung kann auch durch Restfeuchte in Mauerwerk, Beton, Holz und anderen Baumaterialien entstehen. Daher sollten genügend Lüftungslöcher im Dachgeschoss vorhanden sein.

Feuchtigkeit im Dachgeschoss messen

Wer Feuchtigkeit im Dachgeschoss festgestellt hat, sollte die Luftfeuchte permanent mit einem Hygrometer messen. Wenn die Luftfeuchtigkeit auch bei gewöhnlichem Lüften und Heizen zu hoch ist, muss der Feuchtigkeitsschaden schnell durch bauliche Maßnahmen behoben werden. Zur Ursachenfeststellung kommen die folgenden Optionen in Betracht:

  • Leckageortung
  • gebäudethermografisches Gutachten
  • elektronische Feuchtefühler
  • Leckageortung
feuchtigkeit messen

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Wie behebt man eine feuchte Dämmung?

Durch Nässe verlieren Dämmstoffe ihre Dämmfähigkeit. Bleibt die Feuchtigkeit länger bestehen, können Schimmel und Schäden an der Bausubstanz die Folge sein. Einige Materialien, wie PIR und Glaswolle, haben eine wasserabweisende Wirkung. Doch ohne die Abstellung der Feuchtigkeitsursache, werden auch Sie mit der Zeit durchnässt. Hat man die Ursache gefunden und behoben, sollte man zuerst prüfen, ob eine Trocknung des Dämmmaterials mit Trocknungsgeräten möglich ist. Wenn dies nicht der Fall ist, muss die Dämmung erneuert werden.

Entsteht die Feuchtigkeit durch undichte Rohre, sollten Sie eine Leckortung durchführen lassen, um die schadhafte Stelle ausfindig zu machen. Die defekten Rohre müssen dann repariert oder ausgetauscht werden. Anschließend kann man die Trocknung der Dämmung in Angriff nehmen. Wenn Kondenswasser auftritt, verbessern Sie die Abdichtung, und sorgen Sie für eine hinreichende Belüftung des Dachgeschosses. Bei einer Infiltration von Feuchtigkeit, müssen die dafür verantwortlichen Öffnungen und Risse abgedichtet werden. Ferner muss das betroffene Dämmmaterial getrocknet oder ausgewechselt werden.

dämmstoff

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Prävention: Nutzung feuchtigkeitsresistenter Dämmstoffe

Zur Prävention von Feuchtigkeitsschäden wird empfohlen, feuchtigkeitsresistente Dämmstoffe zu verarbeiten. Die jeweilige Wasserbeständigkeit hängt vom Material ab. Solang Glaswolle als klassisches Dämmmaterial gut abtrocknen kann, ist sie wasserabweisend. Die Fasern der Mineralwolle verhindern die Wasseraufnahme. Anhaltende Feuchtigkeit führt jedoch zu Schimmelbildung und zum Verlust der Dämmleistung.

Steinwolle ist etwas anfälliger für Feuchtigkeit als Glaswolle. Sie ist zwar langlebig, neigt jedoch in Bereichen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung zur Schimmelbildung. Polyurethan (PUR) erfordert eine präzise Abdichtung, denn das Material ist nicht feuchtigkeitsbeständig. Viel Nässe kann zum Verlust der Dämmfähigkeit und zur Schrumpfung des Materials führen. Polyisocyanurat (PIR) ist dagegen wasserabweisend und deshalb gut für Keller und Feuchträume geeignet. Bei einer fachgerechten Installation behält das Material seine Form und seine Eigenschaften auch bei einer längeren Feuchtigkeitsbelastung. Hier die Dämmmaterialien auf einen Blick:

  • Glaswolle
  • Steinwolle
  • Polyurethan (PUR)
  • Polyisocyanurat (PIR)

Maßnahmen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit im Dachgeschoss

Damit eingedrungenes Regenwasser gut abtrocknen kann, muss für eine geregelte Belüftung gesorgt werden. Neben Luftlöchern hilft auch regelmäßiges Lüften im Dachgeschoss, beziehungsweise dessen Nachrüstung mit geeigneten Fenstern. Gegen Kondenswasser hilft eine Dampfsperre. Bringen Sie auf der warmen Seite der Dämmschicht eine dampfbremsende Folie auf. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Dämmung mit der feuchten Luft in Kontakt kommt und Feuchtigkeit kondensiert. Überprüfen Sie, ob die Dämmung korrekt positioniert ist.

dampfsperre

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Ein überlappender Abschluss verhindert Spalten und Risse. Ferner ist eine gute Luftabdichtung erforderlich. Stellen Sie sicher, dass Dach und Fassade luftdicht abgeschlossen sind. Luftlecks schließen Sie am besten mit Dichtungsmasse oder Folienband. Darüber hinaus sollte man die Dämmung regelmäßig warten lassen, damit Feuchtigkeitsprobleme rechtzeitig erkannt und verhindert werden. Hier die wichtigsten Maßnahmen im Überblick:

  • Belüftung
  • Dampfsperre
  • Positionierung
  • Luftabdichtung
  • Wartung

Dämmstoffe während der Bauphase schützen

Während der Bauphase sollten Sie Dämmstoffe trocken lagern und vor Feuchtigkeit schützen. Die meisten Dämmmaterialien sind zwar beständig gegenüber Niederschlag, wenn sie gut abtrocknen können. Doch eine anhaltende Feuchtigkeitsbelastung beeinträchtigt die Dämmleistung, führt zu Verformungen und zur Bildung von Schimmel.

Fazit: Feuchtigkeitsschäden rechtzeitig erkennen

Um eine teure Komplettsanierung der Dachdämmung zu vermeiden, sollten Sie die Dämmung regelmäßig auf Feuchtigkeitsschäden untersuchen. Nach der Feststellung der Ursache können geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. So müssen Risse und andere Undichtigkeiten abgedichtet werden, damit kein Regenwasser eindringen kann. Außerdem sollten Lecks in Rohrleitungen zeitnah repariert werden. Gegen Kondenswasser im Dachgeschoss hilft eine Verbesserung der Belüftung sowie der Dampfsperre.

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