Bei geschlossenen Erdflächen hat es Regenwasser schwer. Es kann kaum abfließen. Die unangenehme Folge: Es kommt zu Überschwemmungen. Aber das muss nicht passieren. Ein Sickerschacht hilft beim Abfließen. Gerade in der Tiefgarage nehmen Bauherren die clevere Hilfestellung dankend an. Doch was genau ist ein Sickerschacht überhaupt und welche Voraussetzungen verlangt der Bau?
Welche Voraussetzungen muss ein Sickerschacht in der Tiefgarage erfüllen?
Um Probleme mit den Behörden zu umgehen, muss der Sickerschacht sich an bestimmte Bedingungen halten – und zwar an diese Bedingungen:
1. Der Grundwasserspiegel
Der Grundwasserspiegel nimmt erheblichen Einfluss auf die Größe des Sickerschachtes. Die meisten Gemeinde- und Stadtverordnungen sprechen sich für einen Mindestabstand zwischen Schachtboden und Grundwasser von einem Meter aus. Um die genaue Höhe des Grundwassers in der Region zu ermitteln, ziehen viele das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) oder erfahrene Brunnenbauer zurate. Der Grund: Regelmäßig überprüfen und aktualisieren sie die derzeitige Höhe des Grundwassers.
2. Die Regenmenge
Neben dem aktuellen Grundwasserspiegel ist auch die Regenmenge beim Sickerschacht von großem Interesse. Der Grund: Aus der Menge an Regenwasser, das direkt in den Sickerschacht gehen soll, lässt sich im Handumdrehen die Versickerungsleistung feststellen. Notwendig sind hier sowohl die statisch erfassten Jahresdurchschnittswerte als auch die Regenwasserfläche. Diese Werte sind nämlich meist nicht identisch. Von Region zu Region unterscheiden sie sich.
3. Die Bodenbeschaffenheit
Wie viel Regenwasser letztlich in den Sickerschacht abfließen kann, hängt auch immer stark von der Bodenbeschaffenheit ab. Zum Beweis: Handelt es sich um einen schwer durchlässigen Boden, zum Beispiel um einen Lehmboden, staut sich mehr Regenwasser im Schacht als bei einem leicht durchlässigen Boden mit geringem Lehmanteil. Die Konsequenz: Der Schacht muss sich mehrmals am Tag leeren. Umso mehr Raum muss er für weitere Wasserladungen bereithalten. Hat der Schacht jedoch nur eine geringe Versickerungsleistung vorzuweisen, gerät er schnell an seine Grenzen. Das Schachtvolumen muss angepasst werden.
4. Der Wasserfilter
Wo sich Regenwasser anstaut, entstehen schnell unangenehme Gerüche. So ist es leider auch beim Sickerschacht in der Tiefgarage. Umso wichtiger ist ein qualitativ hochwertiger Wasserfilter im System. Sorgfältig sondert er Schmutzpartikel aus dem Wasser heraus und beugt so störende Geruchsnoten vor.
5. Der Schachtverschluss
Ein solider Schachtverschluss ist ebenfalls nicht zu missachten. Die Empfehlung: Der äußere Hohlraum des Sickerungsschachtes soll am besten mindestens bis zur Hälfte mit Kies gefüllt werden. Zu viel des Guten darf es aber auch nicht werden. Maximal bis zum Zulaufrohr darf die Kiesschicht reichen. Ansonsten drohen lästige Funktionsstörungen. Sind die Flächen mit ausreichend Kies aufgestockt, ist das Projekt fast abgeschlossen. Jetzt fehlt nur noch die finale Erdschicht. Gewissenhaft versiegelt die zuvor ausgehobene Erde das Werk.
6. Die Kosten
Wer sich einen stabilen und langlebigen Sickerschacht für die Tiefgarage wünscht, legt beim Einbau Wert auf Qualität. Hochwertige Materialien und erfahrene Baufirmen sollen es sein. Hierfür kann man sich am Preis orientieren. Insgesamt kostet ein Sickerschacht zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Alles, was merklich darüber oder darunter liegt, mahnt zur Skepsis.
Was macht einen Sickerschacht so besonders?
Die Funktion eines Sickerschachtes ist schnell erklärt: Durch ihn kann Regenwasser auf einem Grundstück schnell, einfach und zuverlässig versickern. Und je schneller es versickert, desto geringer fällt die Überschwemmungsgefahr aus. So entlastet der raffinierte Schacht das Kanalsystem und spart auch noch bares Geld. Schließlich können Hauseigentümer dank ihm endlich hohe Abwassergebühren vermeiden.
Das durchdachte Konzept: Meist besteht ein Sickerschacht aus Beton. Das robuste Material sorgt für wertvolle Stabilität, Widerstandskraft und Langlebigkeit, das den täglichen Witterungsbedingungen wie Hitze, Kälte und Nässe ohne Probleme standhält. Durch das clevere System lässt sich nun überschüssiges Regenwasser unkompliziert unterirdisch ableiten. Nur kurzfristig wird es gespeichert, sodass es rasch vollständig abfließen kann. Möglich wird der Abflussprozess durch eine wasserdurchlässige Schicht am Boden der Sickerschächte. Gelochte Seitenwände kommen aber genauso gut infrage.
Gut zu wissen: Um seine Aufgaben vorbildlich zu erfüllen, braucht der Sickerschacht in der Tiefgarage ein gewisses Volumen. Nur so bietet er genug Raum für größere Wassermengen, die hier Schritt für Schritt versickern. So ist der Schacht nicht auf Anhieb leer. Zeitweise staut sich Regenwasser in ihm.