Eine Garage in Hanglage zu bauen, geht mit einem hohen Aufwand einher. Die besonderen Anforderungen betreffen nicht nur das Bauwerk, sondern weiten sich ebenso auf die Auffahrt aus. Mit der richtigen Planung ist es dennoch möglich, nicht nur eine sichere, sondern auch eine multifunktionale Garage auf einem Hügel zu konstruieren.
Garage in Hanglage bauen: Besondere Anforderungen berücksichtigen
Ob ein Haus, Carport oder eine Garage auf einem Hügel gebaut werden soll, bei der Konstruktion bestehen Herausforderungen. Zudem sind die Gebäude am Hang stärkeren Einflüssen ausgesetzt. Bei den bestehenden und entscheidenden Faktoren handelt es sich um:
- Erddruck
- Wasserdruck
- Steigung beziehungsweise Gefälle
- Beständigkeit der Materialien
- Beschaffenheit des Bodens
- Drainage
In Hanglage und bei Regenfällen wirken intensivere Kräfte durch Erde und Wasser von außen. Dem Fundament und den Materialien kommt dadurch eine immense Bedeutung zu. Wasser muss schnell und sicher abfließen, ohne eine Unterspülung zu erzeugen. Die Materialien müssen beständig gegen Feuchtigkeit und Schimmel sein, für die eine größere Gefahr besteht.
Passende Voraussetzungen schaffen – professionelle Hilfe nutzen
Ob für die Garage auf dem Hügel das Ausheben eines Fundaments ausreicht oder eine weiträumigere Fläche geebnet und die Steigung damit abgeflacht werden muss, können auch Fachkräfte nur vor Ort beurteilen. Ein Statiker ist für die Berechnungen, die Sicherheit und die Möglichkeiten der Garage unerlässlich. Bei einer sehr kleinen Grundfläche kann abhängig von dem Bebauungsplan in Betracht gezogen werden, ein zweites Stockwerk aufzusetzen und damit einen weiteren Stellplatz zu schaffen.
Hierfür wird wiederum eine weitere Zufahrt nötig. Die Auffahrten zu der Garage sind ein wichtiger Bestand der Planung. Diese müssen zum einen eine sichere Nutzung ermöglichen. Zum anderen sind sie ebenfalls den Einflüssen am Hang ausgesetzt, wodurch ein einfaches Kiesbett in der Regel nicht ausreicht.
Brian Bear Butler/shutterstock.com
Das richtige Fundament für Garagen an einem Hügel
Damit die Garage dauerhaft und trotz der einwirkenden Kräfte stabil steht, gegen Unterspülungen und Abrutschen gesichert ist, muss die richtige Wahl beim Anlegen des Fundaments erfolgen. Grundlegend geeignet sind Fundamentplatte und Ringfundament. Das Anlegen der Fundamentplatte ist aufwendiger, bietet jedoch mehr Stabilität und Sicherheit. Daher ist es ideal für alle Garagenvarianten. Bei den leichteren Holz- und Stahlbauweisen kann das Ringfundament ebenfalls passend sein.
Welche Ausführung für das Fundament infrage kommt, ist nicht allein von der Garage abhängig. Die Beschaffenheit des Untergrundes spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Zusätzlich zu dem bloßen Fundament sind für die Garage auf dem Hügel oder in Hanglage meist Verstärkungen und Schutzwände erforderlich. Diese halten den Druck der Erde und des Wassers ab und sollen das Abrutschen vermeiden.
Individuelle Planung für die Garage in Hanglage
Für den Bau einer Garage auf einem Hügel stehen mehrere Optionen zur Auswahl. Gemeinsam ist allen Konstrukten, dass individuelle Entwürfe und Anpassungen erforderlich sind. Diese beginnen bereits beim Fundament und den zusätzlichen Elementen. Sie erstrecken sich auf die optimale Raumnutzung und die Zuwege. Sind beispielsweise bereits ein wägbares Gefälle und ein guter Wasserablauf vorhanden, erfordert das weniger Schutzmaßnahmen als im Fall starker Steigungen und fehlender Drainagen oder Wasserstopps.
Nur durch eine maßgeschneiderte Lösung kann die Garage auf dem Hügel langfristig ihren Zweck erfüllen. Durch die professionelle und angepasste Planung wird es zudem möglich, kostengünstige Angleichungen vorzunehmen, die sich langfristig bewähren und den Nutzen der Garage ebenso wie ihre Lebensdauer erhöhen. Die fachkundige Beratung und Planung am Anfang beugt weiterhin Problemen und kostspieligen Reparaturen vor. Sie sollte daher nicht entfallen, um vermeintlich Kosten zu sparen.
Eigenbau mit anteiliger Eigenleistung
Vom Fundament bis zum Dach alle Elemente selbst zu bauen, bedeutet zwar Aufwand, kann allerdings die Kosten für die Garage in Hanglage reduzieren. Aufgrund der Besonderheiten bereits während des Baus gestaltet sich der Eigenbau jedoch schwierig. Beim Ausheben des Fundaments kann es beispielsweise zum wiederholten Eindringen von Wasser kommen, wenn die passenden Maßnahmen fehlen.
Das Anlegen des Fundaments muss daher professionell durchgeführt werden. Ist dieses gegossen und damit die Basis gegeben, kann der Aufbau der Garage mit anteiliger Eigenleistung erfolgen. Auch hierbei ist Vorsicht angeraten, da bereits kleine Fehler große Auswirkungen auf die Statik haben. Eine wirkliche Kostenersparnis ist nur dann gegeben, wenn sich die Eigenleistung auf die Elemente beschränkt, die sicher ausführbar sind.
romakoma/shutterstock.com
Fertiggaragen als Alternative zum Eigenbau
Mit entsprechender Planung und Anpassung im Vorfeld sind Fertiggaragen speziell für Hanglagen eine einfache, schnelle und sichere Alternative zum Eigenbau. Sie verkürzen die Bauzeit erheblich und sind doch so weit gestaltbar, dass Größe, Materialien und Zugang auf die vorhandene Fläche und die Bedingungen vor Ort ausgelegt werden können. Kommt eine Fertiggarage für die Hanglage infrage, sollte Fachpersonal des Herstellers den Baugrund analysieren. Dadurch wird sofort aufgenommen, welche baulichen Maßnahmen erforderlich sind und welche Fertiggaragen sich eignen. Die Bestandsaufnahme durch den Hersteller ersetzt die Beurteilung durch einen Statiker nicht. Sie kann dennoch die Kosten gering halten.
Dachform richtig wählen
Neben dem Fundament, dem Material, der Größe, Aufteilung und Art der Garage in Hanglage spielt auch die Dachform eine bedeutende Rolle. Sie kann dafür sorgen, Regenwasser selbst bei Starkregen sicher von der Garage abzuleiten. Gefälle, Schutz und Wetterseite sind dabei zu berücksichtigende Faktoren. Stimmen die Rahmenbedingungen, kann die Dachfläche zusätzlich genutzt werden. Sie eignet sich beispielsweise als Terrasse oder Garten. Ausschlaggebend sind dabei die Belastbarkeit, die Nähe zum Haus und die Position.
All diese Faktoren müssen bereits bei der Planung berücksichtigt werden, um Fundament, Garage und Dach aufeinander abzustimmen. Nachträgliche Änderungen sind zwar möglich, aber oftmals mit deutlich mehr Aufwand verbunden und kostspieliger als von Anfang alle Elemente auf das gewünschte und realistische Ergebnis auszulegen.
Garage auf einem Hügel bauen – Vergleiche nutzen
Nützlich, dekorativ und sicher – die Garage in Hanglage soll trotz aller Einflüsse und Herausforderungen oftmals nicht nur einen Zweck erfüllen. Damit sie das langfristig leistet und nicht zur Kostenfalle wird, sind umfassende Planung und Preisvergleiche und professionelle Beratung unabdingbar. Es lohnt sich, verschiedene Optionen miteinander zu vergleichen und unterschiedliche Anbieter Entwürfe erstellen zu lassen. Hierdurch wird klar, wie viele Variationen sich eignen. Auf dieser Basis Verbesserungen vor dem eigentlichen Bau zu finden ist einfacher als später aus- oder anzubauen.