Die neue Grundsteuer sorgt für Verunsicherungen unter Besitzern von Immobilien. Gerüchte über drastische Steuererhöhungen machen die Runde. Vieles davon erweist sich häufig als unbegründet oder Fehlinformation. Es ist oft nicht einfach, die Fakten herauszufiltern. Dennoch muss allen Hausbesitzern klar sein, wer die Grundsteuererklärung nicht fristgerecht abgibt, riskiert Nachteile. Schnelles Handeln ist daher erforderlich.
Was ist die Grundsteuer und warum wird sie reformiert?
Die Grundsteuer wird von den Städten und Gemeinden erhoben und ist eine der ältesten Steuerarten in Deutschland. Sie dient unter anderem der Finanzierung von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Straßen. Zahlen müssen alle Immobilien- und Grundstückseigentümer, und die Höhe wird über die Grundsteuererklärung festgesetzt. Aufgrund eines Urteils vom Bundesverfassungsgericht wurde eine Reform notwendig, da die bisherigen Bemessungsgrundlagen als veraltet und ungerecht eingestuft wurden. Seit 2022 gibt es ein neues Bewertungsverfahren, das die Grundsteuer auf Basis von Grundstückswerten, Bodenrichtwert, Grundstücksfläche sowie Nutzung und Lage berechnet. Bundesländer können hierbei eigene Modelle anwenden, was zu regionalen Unterschieden führt.
Gerüchte über Steuererhöhungen: Was ist dran?
Viele Hausbesitzer befürchten extreme Steuererhöhungen durch die Reform. Tatsächlich gibt es jedoch keinen flächendeckenden Anstieg der Steuerlast. In vielen Fällen bleiben die Belastungen stabil oder steigen moderat. Grund dafür ist die sogenannte „Hebesatz-Komponente“. Diese wird von Gemeinden festgelegt und kann angepasst werden, um eine gleichmäßige Steuerlast zu gewährleisten. Dennoch kann es bei sehr wertvollen Grundstücken zu deutlichen Erhöhungen kommen. Hausbesitzer sollten sich nicht auf Spekulationen verlassen. Eine korrekte und fristgerechte Grundsteuererklärung ist der Schlüssel, um die individuelle Steuerlast rechtzeitig zu ermitteln.
Warum ist schnelles Handeln entscheidend?
Die Grundsteuererklärung ist für alle Haus- und Grundstücksbesitzer verpflichtend. Wer die Abgabefrist versäumt, riskiert Säumnisgebühren. Des Weiteren kann das Finanzamt die Abgabe über eine Schätzung festlegen. Schätzungen basieren oft auf ungenauen Daten, was zu einer ungünstigen, meist unnötig hohen Steuerlast führt. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die Erklärung frühzeitig und fehlerfrei einzureichen. Benötigte Unterlagen wie Grundbuchauszüge, Flurkarte und Bodenrichtwerte sollten rechtzeitig vorliegen.
So gelingt die Grundsteuererklärung
Eine gründliche Vorbereitung sichert das zügige Ausfüllen der Formulare. Hier sind die wichtigsten Schritte:
- Unterlagen prüfen und zusammentragen: Dazu gehören der Einheitswertbescheid, die Flurkarte und Informationen zur Nutzung des Grundstücks.
- Online-Tools nutzen: Viele Bundesländer und spezielle Portale bieten digitale Formulare an. Für das Ausfüllen gibt es mehrheitlich Erklärungen und Informationen, sodass die Anfertigung auch bei geringen Grundkenntnissen sicher gelingt.
- Beratung in Anspruch nehmen: Bei Unsicherheiten lohnt es sich, die Unterstützung durch Experten wie Steuerberater in Betracht zu ziehen.
Die Abgabe erfolgt in der Regel elektronisch über das Elster-Portal. Wer hier bislang nicht registriert ist, kann dies nachholen. Die Freischaltung dauert allerdings einige Tage. Im Steuerportal stehen alle Formulare für Steuererklärungen zur Verfügung, und diese können nach dem Ausfüllen direkt verschickt werden.