Wer sich einen Altbau kauft, weiß sicherlich, dass es dort noch jede Menge Sanierungsarbeiten geben wird. Es beginnt meistens schon beim Fußboden. In vielen älteren Gebäuden befinden sich Böden aus Estrich. Dieser kann in einigen Fällen Unebenheiten aufweisen und wirkt daher nicht mehr besonders schön.
Deshalb sollten diese Probleme zuerst beseitigt werden. Ist die gesamte Fußbodenfläche mit Unebenheiten übersät, empfiehlt es sich, mit einem sogenannten Fließestrich zu arbeiten. Dabei wird eine dünne Schicht aus dünnflüssigem Estrich auf dem Boden verteilt. Die Unebenheiten werden dadurch automatisch ausgeglichen. Nach der Trocknungszeit kann mit dem weiteren Aufbau des Fußbodens begonnen werden.
Fußboden direkt über dem Erdreich im Altbau: Die Auswahl des Bodenbelags
Welcher Bodenbelag infrage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab. Das Wichtigste ist jedoch, dass der renovierte Fußboden den Eigentümern gefällt und auch aus optischer Sicht zu dem Gebäude passt. Es stehen verschiedene Optionen zur Wahl. Deshalb wird jeder Wohnungsinhaber genau den richtigen Bodenbelag finden, der seinen individuellen Anforderungen entspricht.
Parkett ist der Klassiker in einem Altbau

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Parkett sieht nicht nur ein wenig feudal aus, sondern ein solcher Bodenbelag bietet weitere Vorteile. Da wäre als erstes Argument die hohe Hygiene zu nennen. Wird ein Parkettboden fachmännisch verlegt, entstehen keine Spalten oder Ritzen, in denen Feuchtigkeit oder Schmutz eindringen können. Daher lässt sich ein solcher Fußboden immer mühelos säubern. Zudem handelt es sich bei einem Parkettboden um massives Holz. Dieses sorgt für ein angenehmes Raumklima. Dadurch duftet es in der Wohnung wie bei einem Spaziergang im Wald während des Frühlings.
Das Holz ist in der Lage, Feuchtigkeit aus der Luft zu absorbieren. Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum sehr hoch, nimmt der Parkettboden einen Großteil der Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, wenn die Luft im Raum zu trocken ist. Daher herrscht stets ein gesundes Raumklima in der Wohnung.
Ein weiterer Vorteil besteht in der langen Haltbarkeit. Jeder, der ein wenig pfleglich mit dem Fußboden umgeht, wird lange Freude daran haben. Sollten im Laufe der Zeit trotzdem Verschleißerscheinungen sichtbar werden, ist eine Aufbereitung jederzeit möglich. Dieses Vorhaben gelingt sogar in Eigenregie. Mit einer Parkettschleifmaschine wird eine dünne Schicht vom Holz abgetragen. Anschließend braucht der Boden nur mit einem geeigneten Mittel geölt zu werden. Dann sieht er wieder wie im neuen Zustand aus. Eine solche Renovierung kann mehrfach durchgeführt werden.
Laminat als Alternative zum Parkett

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Im direkten Vergleich zum Parkett ist Laminat etwas robuster. Dieser moderne Bodenbelag wurde Ende der 70er-Jahre in Schweden entwickelt und ist mittlerweile überall sehr beliebt. Vor dem Verlegen sollte jedoch eine Dampfbremse auf dem Estrich verlegt werden, damit sich an der Unterseite des Laminats keine Feuchtigkeit bilden kann. Besonders vorteilhaft ist es, dass ein Laminatboden in Eigenregie verlegt werden kann. Dazu sind keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten erforderlich.
Jeder Heimwerker, der sich ein wenig mit der Holzbearbeitung auskennt, wird auch einen Fußboden mit Laminat auslegen können. Allerdings ist Laminat nicht komplett wasserfest. Zwischen den einzelnen Tafeln befinden sich stets kleine Fugen, durch die Wasser an die unteren Schichten gelangen kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Tafeln aufquellen. Für ein Bad oder den Eingangsbereich der Wohnung ist ein Laminatboden deshalb nicht so gut geeignet.
Teppichboden für Wohnräume

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Bereits seit den 50er-Jahren gehört der Teppichboden zu den beliebtesten Bodenbelägen in Deutschland. Dafür gibt es auch mehrere Gründe. Er ist angenehm weich und fühlt sich stets warm an. Zudem lässt er sich relativ leicht verlegen. Teppichböden gibt es in vielen interessanten Designs. Die Palette reicht von klassischen Designs bis hin zu modernen Optiken. Deshalb ist es nicht schwer, einen passenden Bodenbelag dieser Art zu finden. Er lässt sich mühelos mit einem Staubsauger reinigen und bietet obendrein noch einen hervorragenden Schallschutz.
Teppichboden gibt es inzwischen auch in Form von Teppichfliesen. Diese stehen in Größen von etwa 30 x 30 Zentimeter bis 50 x 50 Zentimeter zur Wahl. Dadurch lassen sie sich deutlich leichter verlegen, als ein großflächiger Teppich, der zumeist auf Rollen angeboten wird. Mit den Teppichfliesen besteht sogar die Möglichkeit, mit mehreren unterschiedlichen gefärbten Fliesen ein Muster auf dem Fußboden zu erzeugen.
Robuste Vinylböden sind pflegeleicht

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Wer es gerne robust und pflegeleicht bevorzugt, kann sich für einen Vinylboden entscheiden. Diesen gibt es in unzähligen optisch schön gestalteten Variationen. Neben den einfarbigen Ausführungen stehen auch Bodenbeläge mit interessanten Mustern zur Wahl. Des Weiteren gibt es Dekore in Holz- oder Betonoptik. Es können auch optische Gestaltungen wie Fliesen oder Pflastersteine sein. Diese sind oftmals so gut gemacht, dass sie auf den ersten Blick nicht von echten Fliesen zu unterscheiden sind. Ein Vinylboden eignet sich auch hervorragend für ein Bad oder die Küche.
Wird er an dem Untergrund verklebt, ist er sogar wasserfest. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass es diese Bodenbeläge für unterschiedliche Belastungen gibt. Deshalb eignen sie sich nicht nur für Bodenbeläge in einem Altbau. Sie können auch für Räume genutzt werden, die stark belastet sind. Dazu gehören beispielsweise Restaurants oder Verkaufsräume, die täglich von vielen Besuchern betreten werden.
Fliesen oder Natursteine

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Werden die Räume mit einer Fußbodenheizung aufgewärmt, eignen sich Bodenbeläge aus Natursteinen oder Fliesen besonders gut. Diese Bodenbeläge haben den großen Vorteil, dass sie sehr viel Wärmeenergie speichern und langsam an den Raum abgeben. Dadurch lassen sich langfristig gesehen hohe Heizkosten sparen. Sowohl Fliesen als auch Natursteinbodenbeläge stehen in vielen dekorativen Designs zur Wahl. Daher wird sich auf jeden Fall ein Bodenbelag finden lassen, der sowohl zum Gebäude als auch zum jeweiligen Einrichtungsstil passt. Allerdings sind solche Bodenbeläge etwas umständlicher zu verlegen. Im Zweifelsfall sollte die Arbeit lieber von einem Fachmann durchgeführt werden.