In der Garage werden meist Kraftfahrzeuge sicher untergebracht, aber der Anbau kann auch für viele weitere Zwecke verwendet werden. Der Ausstoß von Abgasen oder der Umgang mit Farben und Lacken sorgt schnell für buchstäblich schlechte Luft in der Garage, die nicht nur unangenehm, sondern sogar gefährlich werden kann. Es gibt aber Möglichkeiten, eine Lüftung in der Garage nachzurüsten und die Luftzirkulation nachhaltig zu verbessern.
Wann und warum ist eine Garagenlüftung erforderlich?
Eine Garage kann ganz unterschiedlich genutzt werden. In den meisten Fällen werden darin aber das Auto oder das Motorrad in inaktiven Zeiten abgestellt und bleiben so vor der Witterung und Diebstählen geschützt. Herrscht in der Garage aber schlechte und vor allem auch zu feuchte Luft, kann diese negativen Einfluss auf Kraftfahrzeuge, Werkzeuge und andere Gegenstände nehmen und etwa zu einer Rostbildung führen. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit, wie sie häufig in Garagen vorkommt, entsteht nicht selten Schimmel. Dieser ist nicht nur gefährlich für die Atemwege, sondern kann auch den Zustand der in der Garage aufbewahrten Fahrzeuge beeinträchtigen.
Es genügt nicht immer, den Anbau durch ein vorübergehend geöffnetes Garagentor zu belüften, um die Luftqualität zu verbessern. Auch ein gelegentliches Heizen kann unzureichend sein. Aus diesen Gründen setzen viele Garagenbesitzer auf eine zusätzliche Belüftung, auch wenn diese in Kleingaragen grundsätzlich nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Experten empfehlen, immer dann eine zusätzliche Lüftung zu integrieren, wenn die Garage von Natur aus feucht ausfällt und bereits eine vermehrte Schimmel- und/oder Rostbildung festgestellt wurde.

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Lüftung in der Garage nachrüsten: Welche Optionen gibt es?
Im Fachhandel stehen für die Belüftung von Garagen mehrere Optionen zur Auswahl. Besonders effizient ist das Einsetzen eines speziellen Lüfters, der das Raumklima in der Garage zuverlässig verbessern kann. Diese Geräte werden einfach an die Steckdose angeschlossen und leiten dann die verbrauchte und feuchte Luft ab. Voraussetzung ist das Vorhandensein von Lüftungslöchern oder einem Lüftungsschlitz im Bereich des Garagentors. Das bloße Ableiten der Luft reicht nämlich nicht aus, um die Luftqualität dauerhaft zu erhöhen. Es ist also erforderlich, einen stetigen Luftaustausch zu gewährleisten. Hierzu muss der Lüfter richtig platziert werden: Kann die Luft nicht korrekt abfließen oder einströmen, bleibt der gewünschte Effekt aus.
Auf dem Markt gibt es viele verschiedene Geräte, die sich für das Belüften von Garagen eignen. Verfügbar sind kleine sowie größere Lüfter, die entsprechend mehr oder weniger Leistung bringen. Garagenbesitzer sollten an dieser Stelle unbedingt die Größe des Raumes als Anhaltspunkt hinzuziehen: Die Leistungsfähigkeit des Geräts muss zu dieser passend gewählt werden, um eine effiziente Arbeitsweise zu gewährleisten. Weitere relevante Punkte bei der Wahl eines Lüfters für die Garage sind die Lautstärke und der Stromverbrauch. Hier kann es teils große Abweichungen geben. Experten raten daher dazu, einen genauen Vergleich anzustellen, um auch wirklich das richtige Gerät für die individuellen Bedürfnisse zu finden.

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Feuchtigkeitssensor oder Zeitschaltuhr – was ist besser?
Garagenlüfter müssen und sollten nicht permanent laufen, um den Stromverbrauch in Grenzen zu halten. Das bedeutet aber nicht, dass Nutzer die Geräte unbedingt immer manuell ein- und ausschalten müssen. Hersteller in diesem Bereich versehen ihre Lüfter zum Beispiel mit einem Feuchtigkeitssensor, der eine ansteigende Luftfeuchtigkeit erkennt und dann den Betrieb des Geräts auslöst. In der Garage kann dies aber ineffizient sein, da die Feuchtigkeit etwa bei Regenwetter oftmals nur langsam ansteigt, sodass der aufgestellte Lüfter sich zu spät einschaltet. Zu sensible Sensoren führen dagegen zu einem zu häufigen Betrieb, der wiederum einen unnötigen Stromverbrauch mit sich bringt.
Eine gute Alternative zu einem Lüfter mit Feuchtigkeitssensor ist ein Gerät mit einer Zeitschaltuhr. Hier kann vorab genau eingestellt werden, zu welchen Uhrzeiten die Garage belüftet werden soll. Es ist an dieser Stelle ratsam, in der Winterzeit zwischen 19 und 22 Uhr und im Sommer zwischen 4 und 6 Uhr morgens eine Belüftung durchzuführen. Zu diesen Zeiten soll die Außenluft besonders trocken ausfallen, was für das Lüften der Garage ideal ist. Die optimale Luftfeuchtigkeit in einer Garage sollte übrigens etwa 55 Prozent betragen. Ab 75 Prozent drohen Schäden, Rost und Schimmel.

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Welche Maßnahmen gibt es sonst noch zum Garage belüften?
Neben dem Einsatz eines Lüfters sollte die Garage auch regelmäßig manuell belüftet werden, so etwa durch das Stoßlüften. Das Garagentor sollte zu diesem Zweck etwa für zehn Minuten am Tag weit geöffnet werden, um einen guten Luftaustausch zu gewährleisten. An heißen Sommertagen sowie bei sehr feuchtem Winterwetter ist es aber besser, auf das Stoßlüften zu verzichten, damit keine zusätzliche Feuchtigkeit in die Garage gelangt. Ein Hygrometer kann dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit zu bestimmen und zu entscheiden, ob Lüftungsmaßnahmen erforderlich sind.
Es kann außerdem sinnvoll sein, die Garage mit Lüftungsschlitzen auszustatten. Durch diese wird eine dauerhaft verbesserte Luftzirkulation ermöglicht. Ein solches Gitter kann wahlweise im Garagentor oder in der Garage selbst installiert werden. Zur Auswahl stehen Produkte aus Edelstahl, Kunststoff oder Aluminium. Der nachträgliche Einbau eines Lüftungsgitters bedeutet mehr oder weniger aufwendige Baumaßnahmen, da ein Loch in das Tor oder die Wand geschnitten werden muss, in die sich später das Gitter einsetzen und befestigen lässt. Bei einem Neubau einer Garage sollten Bauherren aus diesem Grund bereits eine geeignete Lüftung in die Planung mit einbeziehen.