PVC ist für das Verlegen auf Fliesen äußerst beliebt, vor allem aufgrund des günstigen Preises, der vielfältigen Designs und der unkomplizierten Verlege-Praxis. In Mietwohnungen stellt sich jedoch die Frage nach den rechtlichen Gegebenheiten und welche Aspekte es dabei zu beachten gibt.
Vermieter verlangen in der Regel den Erhalt der Wohnung in ihrem ursprünglichen Zustand. Mieter hingegen legen häufig Wert auf die Möglichkeit der individuellen Gestaltung ihres Fußbodens, vor allem wenn der bestehende Fliesenboden nicht mehr heutigen modernen Vorstellungen entspricht. Mietrechtliche Vorgaben sind ebenso zu berücksichtigen wie damit verbundene Rückbaupflichten. Mit der richtigen Verlege-Praxis sind Mieter auf der sicheren Seite.
Die rechtlichen Grundlagen beim Verlegen von PVC auf Fliesen in der Mietwohnung
Das Anbringen von PVC auf einen bereits vorhandenen Fliesenboden in einer Mietwohnung gilt als sogenannte bauliche Veränderung. Hierzu muss die Zustimmung durch den Vermieter unbedingt eingeholt werden, um rechtliche Probleme bei einem späteren Auszug zu vermeiden. Mieter sollten sich dabei nicht auf eine mündliche Zusage verlassen, sondern eine schriftliche Vereinbarung treffen.
Sollte keine anderslautende Vereinbarung mit dem Vermieter getroffen werden, sind Mieter zu einem Rückbau der Veränderungen bei einer späteren Wohnungsübergabe verpflichtet. Das bedeutet, das verlegte PVC so zu entfernen, dass der ursprüngliche Zustand des Fliesenbodens wiederhergestellt wird. Dies gilt es bei der PVC-Auswahl zu berücksichtigen, um eventuelle spätere Kosten für Schäden an den Fliesen zu vermeiden.
Es lohnt sich in jedem Fall, das Gespräch mit dem Vermieter zu suchen. Gerade bei alten und unansehnlichen Fliesenböden wird der Boden durch PVC optisch aufgewertet. Häufig lassen sich Vermieter von diesem Argument überzeugen.
Passende PVC-Optionen
PVC ist in den meisten Fällen unproblematisch in der Anwendung und auf vielen Untergründen gut verlegbar. Für einen Fliesenboden eignen sich die folgenden drei Varianten besonders gut:
- Klickvinyl
- Klebevinyl
- selbst liegende PVC-Bahnen

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Klickvinyl wird schwimmend verlegt und kommt vollständig ohne Klebstoff aus. Die einzelnen PVC-Elemente werden auf einer speziellen Dämmunterlage verlegt und mittels Klick-System miteinander verbunden. Diese Option verbessert nicht nur die Trittschalldämmung, sondern ist überdies leicht entfernbar. Klebevinyl wird durch eine vollflächige Verklebung auf dem Fliesenboden aufgebracht. Voraussetzung hierfür ist ein ebenes Fliesenbild mit einer möglichst geringen Fugentiefe, damit sich das Fugenbild nach dem Verlegen nicht unschön durchdrückt. Klebevinyl sollte primär für Böden mit einer eher geringen Nutzung verwendet werden.
Selbstliegende PVC-Bahnen kommen ebenfalls ohne Verklebung aus und werden als Rollenware großflächig auf dem Fliesenboden ausgelegt. Sie müssen an den Rändern gut fixiert werden, um nicht zu verrutschen, und sind überwiegend als temporäre Lösung für nicht intensiv genutzte Böden gedacht.
Wichtige Vorbereitungsmaßnahmen für den Untergrund
Vor einer PVC-Verlegung muss der Fliesenuntergrund sehr gründlich gereinigt werden. Er sollte fettfrei und absolut trocken sein. Schmutzpartikel beeinträchtigen das Haftungsresultat und tragen zur Blasenbildung bei. Falls die vorhandenen Fugen überaus breit oder tief sind, ist der Einsatz einer speziellen Ausgleichsmasse sinnvoll. Dadurch wird sichergestellt, dass sich das Fugenbild beim fertigen Boden nicht sichtbar durchdrückt.
Sollte unter den Fliesen eine Fußbodenheizung verlegt sein, muss dies bei der PVC-Auswahl berücksichtigt werden. Nicht jede Sorte ist hierfür geeignet und könnte sich verformen. Damit keine Materialspannungen das Verlegeergebnis beeinträchtigen und die Verarbeitung erleichtert wird, ist es hilfreich, das PVC mindestens 24 Stunden vor der Verlegung im Raum zu lagern. So besteht genügend Zeit zur Anpassung an das Raumklima.
PVC auf Fliesen verlegen: Die verschiedenen Verlegemethoden
Die Vereinbarungen mit dem Vermieter sollten bei der Wahl des PVCs und der damit verbundenen Verlegemethode berücksichtigt werden. Klickvinyl ist aufgrund der schwimmenden Verlegung in hohem Maße sinnvoll. Sowohl die Montage als auch die Demontage sind leicht umsetzbar und stellen sicher, dass im Fall eines späteren Rückbaus keine Schäden am Fliesenboden entstehen.

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Wer sich eine vollflächige Verklebung unter Zuhilfenahme eines PVC-Klebers wünscht, sollte hierzu in jedem Fall die ausdrückliche Zustimmung des Vermieters haben. Eine solche Verlegung kann nicht ohne bleibende Schäden an den Fliesen umgesetzt werden und ist demnach bei einem Entfernen des PVCs nicht rückstandslos zu beseitigen. Selbsthaftende Fliesen lassen sich bei Bedarf jederzeit ohne Schäden wieder vom Fliesenboden lösen. Sie sind jedoch eher als Zwischenlösung gedacht und weisen eine geringere Haltbarkeit hinsichtlich der Haftung an den Fliesen auf.
Pflege und der Rückbau bei einem Auszug
PVC-Böden sind ausgesprochen pflegeleicht und unproblematisch zu reinigen. Aggressive Chemikalien sind ebenso verzichtbar wie Scheuermittel, beide können zur Schädigung der Oberfläche beitragen. Ein nebelfeuchtes Wischen für die tägliche Bodenpflege ist absolut ausreichend, bei Bedarf kann eine geringe Menge eines milden Reinigungsmittels verwendet werden. Vor dem Wischen ist zudem Staubsaugen eine Option, falls gewünscht.
Sollte im Fall eines Auszugs seitens des Vermieters ein Rückbau des PVC-Bodens verlangt werden, stellt Klickvinyl die einfachste Lösung dar. Der darunter befindliche Fliesenboden muss anschließend lediglich normal gereinigt werden und sieht wieder aus wie vorher. Bei einer Verklebung ist mit Rückständen zu rechnen, die vor allem bei alten Fliesen zu deutlichen Schäden in Form von Abplatzungen führen können. Hier ist es besonders wichtig, vorab die Genehmigung des Vermieters einzuholen.