Wer selbst Hand anlegt beim Bauen oder Renovieren, steht früher oder später vor der Frage: Welches Holz eignet sich für welchen Zweck? Und wie lagert man es, damit es auch wirklich verwendbar bleibt? Die Auswahl erscheint auf den ersten Blick überwältigend, und auch die Lagerung hat ihre Tücken. Dabei entscheiden oft simple Details darüber, ob das Projekt gelingt oder man sich später über verzogene Balken und Risse ärgert.
Die Holzqualität macht den Unterschied
Bauholz ist nicht gleich Bauholz. Während für tragende Konstruktionen bestimmte Festigkeitsklassen vorgeschrieben sind, darf es bei nicht-tragenden Elementen ruhig eine Klasse niedriger sein. Die Sortierung nach DIN 4074 teilt Nadelschnittholz in verschiedene Kategorien ein – von S7 bis S13 bei visuell sortiertem Holz. Für Heimwerker reicht meist die mittlere Qualität S10, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Bei regionalen Anbietern wie einem zuverlässigen Sägewerk für Bauholz in Löbau lässt sich das Holz oft persönlich begutachten, was bei größeren Projekten durchaus sinnvoll ist. So erkennt man Äste, Risse oder Verfärbungen direkt und kann gezielt auswählen. Große Äste in der Mitte eines Balkens können später zum Problem werden, wenn sie herausfallen oder die Festigkeit mindern.
Trocken oder frisch: Was macht mehr Sinn?
Frisches, saftfeuchtes Holz kostet weniger, bringt aber Herausforderungen mit sich. Es muss erst trocknen, schrumpft dabei und kann sich verziehen. Technisch getrocknetes Holz mit etwa 15 Prozent Restfeuchte ist sofort einsetzbar, kostet aber mehr. Für Innenausbauten und präzise Arbeiten lohnt sich die Investition definitiv, während für grobe Außenkonstruktionen auch frisches Holz funktionieren kann – sofern man Zeit zum Trocknen einplant.
Die Holzfeuchte lässt sich mit einem einfachen Messgerät prüfen. Für den Innenbereich sollte sie bei 8 bis 12 Prozent liegen, für Außenanwendungen sind 15 bis 18 Prozent akzeptabel. Wer unsicher ist, welche Holzart sich für welchen Zweck eignet, findet in einer Liste der Holzarten hilfreiche Orientierung zu Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten verschiedener Hölzer.
Lagerung: Die unterschätzte Kunst
Selbst bestes Bauholz wird unbrauchbar, wenn es falsch gelagert wird. Die häufigsten Fehler passieren dabei aus Unwissenheit oder Platzmangel. Holz braucht Luftzirkulation, Schutz vor direkter Bodenfeuchtigkeit und eine ebene Unterlage.
Die Grundregel lautet: Immer auf Unterlegholzern oder Paletten stapeln, niemals direkt auf dem Boden. Der Abstand zum Boden sollte mindestens 10 Zentimeter betragen. Zwischen den einzelnen Lagen kommen sogenannte Stapelleisten – schmale Holzstücke in gleichmäßigen Abständen, die für Durchlüftung sorgen. Diese Leisten müssen exakt übereinander liegen, sonst verzieht sich der ganze Stapel.
Draußen oder drinnen lagern?
Im Idealfall lagert Bauholz überdacht, aber mit guter Belüftung. Ein offener Carport oder Schuppen eignet sich besser als eine komplett geschlossene Garage, wo sich Feuchtigkeit stauen kann. Bei der Lagerung im Freien ist eine wasserdichte Abdeckung Pflicht – aber Vorsicht: Die Plane darf nicht direkt aufliegen, sondern muss Luftzirkulation ermöglichen. Sonst bildet sich Kondenswasser, und das Holz schimmelt.
Wer sein Hausbau-Projekt plant, sollte die Lagerkapazitäten realistisch einschätzen. Lieber in mehreren Etappen bestellen als einen riesigen Stapel monatelang durchfeuchten zu lassen. Lange Lagerzeiten erhöhen außerdem das Risiko von Insektenbefall, besonders bei Holz mit Rinde.
Die richtige Stapeltechnik
Lange Balken brauchen mehr Auflagepunkte als kurze Bretter. Als Faustregel gilt: alle 50 bis 70 Zentimeter eine Stapelleiste. Bei sehr langen Hölzern kann auch ein Abstand von 40 Zentimetern sinnvoll sein, um Durchbiegung zu vermeiden. Die Enden sollten immer überstehen, damit sie gut abtrocknen können.
Unterschiedliche Querschnitte gehören nicht in denselben Stapel. Dicke Balken und dünne Bretter haben verschiedene Trocknungsgeschwindigkeiten und würden sich gegenseitig behindern. Besser getrennt stapeln oder zumindest innerhalb einer Lage bei gleichem Querschnitt bleiben.
Häufige Fehler vermeiden
Plastikplanen direkt auf dem Holz sind ein Klassiker unter den Lagerungsfehlern. Sie halten zwar Regen ab, aber die Feuchtigkeit kann nicht entweichen. Besser sind luftdurchlässige Abdeckungen oder ein Dachüberstand. Auch zu enge Lagerung an Wänden verhindert die Luftzirkulation – mindestens 10 Zentimeter Abstand sollten es sein.
Frisches Holz direkt neben der Heizung zu lagern klingt nach schneller Trocknung, führt aber zu Spannungsrissen. Die Trocknung sollte langsam und gleichmäßig erfolgen. Wer es eilig hat, kann mit Ventilatoren für Luftbewegung sorgen, aber nicht mit direkter Hitze arbeiten.
Der Zeitfaktor
Holz braucht Zeit zum Akklimatisieren. Wer Bretter für den Innenausbau kauft, sollte sie mindestens eine Woche im künftigen Einsatzort liegen lassen, bevor es ans Verarbeiten geht. So passt sich die Holzfeuchte den Raumbedingungen an, und späteres Verziehen wird minimiert.
Mit der richtigen Auswahl und fachgerechter Lagerung steht dem erfolgreichen Bauvorhaben nichts mehr im Weg. Das Holz dankt es mit Formstabilität und langer Haltbarkeit – und das Projekt läuft deutlich entspannter, wenn das Material mitspielt statt gegen einen zu arbeiten.