Salbei ist als wohlschmeckendes und grundsätzlich robustes Küchenkraut bekannt. Dennoch kommt es häufiger vor, dass sich eine Gelbfärbung der Blätter einstellt, die nicht nur unschön aussieht, sondern auch auf den Geschmack des Salbeis auswirkt.
Gelber Blätter beim Salbei: Was sind die Ursachen?
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für gelbe Blätter, oftmals kommen auch mehrere Faktoren zusammen, bevor die normalerweise grüne Farbe aus den Blättern verschwindet. Relevante Gegenmaßnahmen setzen eine Analyse des Problems voraus. Mit praxisnahen Lösungen kann sich im weiteren Verlauf der Salbei wieder regenerieren.
Das Problem der Überwässerung
Salbei kommt ursprünglich aus dem warmen Mittelmeerraum und ist einen primär trockenen Boden gewohnt, der gleichzeitig eine gute Durchlässigkeit aufweist. Ein zu häufiges Gießen der Pflanze führt mit der Zeit zu einem Mangel an Sauerstoff. Nach und nach entsteht Fäulnis im Bereich der Wurzeln. Dies führt zu einer Verfärbung der Blätter, meist gelb, aber auch braun. Nutzer neigen dazu, dieses Phänomen eher als Verwelken zu interpretieren und gießen noch häufiger, was das Problem langfristig verschlimmert.
Eine simple Einschätzung über den Gehalt an Feuchtigkeit im Boden lässt sich mit der Fingerprobe treffen. Fühlt sich die obere Schicht der Pflanzenerde trocken an und ist erst deutlich darunter feucht, ist dies ein idealer Zustand für den Salbei. Eine Wasserzufuhr ist nicht nötig. Zudem braucht er als Topfpflanze ein kleines Abflussloch im Boden, damit überschüssiges Wasser leicht ablaufen kann und keine Staunässe entsteht.

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Mangel an Nährstoffen kann gelbe Blätter verursachen
Eine weitere Problematik ist ein Mangel an wichtigen Nährstoffen, größtenteils in Form von Magnesium, Eisen und ganz besonders Stickstoff. Besteht hier ein Defizit, sind zwar junge Salbeitriebe kräftig und zunächst gesund, ältere Blätter wechseln jedoch ihre Farbe von Grün zu einem blassen Gelb. Ein Eisenmangel hingegen macht sich vorrangig an den jüngeren Blättern bemerkbar, die sich gelb färben und dabei grüne Blattadern entwickeln, die als Chlorose-Muster bezeichnet werden.
Salbei, der sich in einem Topf befindet, ist davon besonders häufig betroffen. Der geringe Platz führt dazu, dass wichtige Mineralstoffe beim Gießen ausgewaschen werden. Eine gezielte Düngung kann Abhilfe und Verbesserung schaffen. Ein organischer Kräuterdünger bietet den besten Schutz durch die passende Zusammenstellung an Nährstoffen. Auch ein spezieller eisenhaltiger Blattdünger leistet bei Bedarf schnelle Hilfe.
Temperaturen und Standort des Salbei
Salbei schätzt Sonne und Wärme und gedeiht unter diesen Bedingungen am besten und vor allem gesund. Befindet er sich an einem Standort, der dies nicht aufweist, führt dies oftmals zu einer nicht ausreichenden Fotosynthese. Gelbe und gleichzeitig schwache Blätter sind die typische Folge. Das gilt gleichermaßen für Gartensalbei wie auch für Topf- beziehungsweise Balkonsalbei. Schattige Plätze sind kein geeigneter Standort für die Pflanze. Sie büßt an Vitalität ein und zeigt Probleme bei der Entwicklung von Trieben, die entweder zu weich sind oder nur in geringer Ausprägung wachsen.
Der beste Standort hat volles Sonnenlicht und ist windgeschützt. Ein Minimum von sechs Sonnenstunden am Tag sollte gegeben sein, um den Salbei gesund zu halten. Bei einer Überwinterung in Innenräumen ist es wichtig, eine LED-Pflanzenleuchte zu verwenden, um den Salbei zu kräftigen und das Aroma zu erhalten.

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Umgang mit Schädlingen
Bei einer längeren feuchtwarmen Witterungsphase werden bei Salbei Pilzerkrankungen begünstigt. Dazu zählen insbesondere der Echte Mehltau und die Grauschimmelfäule. Beide machen sich an Veränderungen an den Blättern bemerkbar, etwa in Gestalt von gelben Flecken oder auch Belägen, die silbergrau erscheinen. Auch ein Verwelken kommt häufig vor.
Schädlinge sind ebenfalls ein Problem, auch diese kommen vermehrt bei Staunässe vor. Typisch sind Spinnmilben und Blattläuse, die den Pflanzensaft als Nahrung nutzen und den Salbei dadurch schwächen. Eine Gelbfärbung zeigt sich dabei ebenso wie Beläge auf den Blättern, die sich klebrig anfühlen.
Betroffene Pflanzen sollten nach Möglichkeit von anderen Gewächsen isoliert stehen. Der Einsatz von biologischen Produkten stellt sicher, dass die Pflanze nicht geschädigt wird und auch weiter genutzt werden kann. Optionen sind dabei das pflanzliche Niemöl, der Sud von Brennnesseln oder auch eine Lösung mit Schmierseife. Zudem sollten betroffene Blätter unbedingt immer entfernt werden.
Die Beschaffenheit des Bodens
Bei Salbei, der sich im Garten befindet, sollte auf die Bodenbeschaffenheit geachtet werden. Sinnvoll ist eine eher kalkhaltige Erde, die zudem leicht sandig ist. Der ideale pH-Wert liegt bei rund 6,5 bis 7,5. Mithilfe von pH-Teststreifen, die in jedem Gartenfachgeschäft erhältlich sind, lässt sich der Wert leicht messen.

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Ein zu saurer Boden führt dazu, dass der Salbei die Nährstoffe deutlich schlechter aufnimmt. Die Gelbfärbung und ein chlorotisches Blattmuster sind hierfür sichtbare Indikatoren. Es ist hilfreich, den Boden bei Bedarf mit Sand, Kies oder Gartenkalk anzureichern und darüber hinaus die Oberfläche regelmäßig zu lockern, um die Bedingungen für den Salbei zu optimieren.
Wenn der Salbei gelbe Blätter trägt: Unser Fazit
Gelbe Blätter beim Salbei anstelle des üblichen satten Grüns sind in jedem Fall ein Warnzeichen, das beachtet werden sollte. Ob Staunässe, ein Mangel an Nährstoffen oder Schädlinge – mit sinnvollen Gegenmaßnahmen und passender Pflege kann der Salbei wieder gesund werden und sich vollumfänglich regenerieren. So erhält er auf lange Sicht sein Aroma und seinen beliebten Geschmack.