Aubergine überwintern: Darauf sollte man achten

von HausBlogRedaktion

Mit etwas Mühe verwandelt sich die Aubergine von einer Saisonpflanze in einen echten Dauergast im Garten oder auf dem Balkon. Wer die tropische Schönheit erfolgreich über den Winter bringt, freut sich im nächsten Jahr über kräftigere Pflanzen, einen früheren Start in die Blüte und oft sogar höhere Erträge. Außerdem spart sich der Gärtner die langwierige Anzucht aus Samen. Für Experimentierfreudige und Auberginen-Fans bietet das Überwintern die perfekte Gelegenheit, Lieblingssorten zu erhalten und immer neue Rezepte auszuprobieren.

Der richtige Zeitpunkt: Wann beginnt die Überwinterung der Aubergine?

Sobald die Nächte kühler werden und das Thermometer unter 12 Grad rutscht, heißt es: raus mit der Aubergine aus dem Beet oder vom Balkon! Wer zu lange wartet, riskiert Frostschäden oder Wachstumsstörungen. Der Herbst ist ideal, um die Pflanze auf ihr Winterquartier vorzubereiten und sie vor Kälte, Feuchtigkeit und Pilzkrankheiten zu schützen.

Vorbereitung: Rückschnitt und Gesundheitscheck

Bevor es ins Winterquartier geht, bekommt die Aubergine einen gründlichen Rückschnitt. Entferne mit einer sauberen Schere die Hälfte der Blätter, kürze den Haupttrieb ein gutes Stück und schneide alle Blüten und unreifen Früchte ab. So spart die Pflanze Energie und braucht damit weniger Licht und Wasser im Winterquartier. Kontrolliere die Blätter und Stängel auf Schädlinge oder Krankheiten. Alles Verdächtige entfernen, damit keine ungebetenen Gäste mit ins Winterlager ziehen.

aubergine gießen

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Welcher Standort passt? Warmes Zimmer, kühler Flur oder Gewächshaus?

Auberginen lassen sich auf unterschiedliche Weise überwintern – je nachdem, wie viel Platz, Licht und Wärme die Pflanze bekommt. Ein beheiztes Zimmer mit viel Licht, ein kühler, heller Flur oder ein frostfreies Gewächshaus stehen zur Wahl. Im warmen Winterquartier (25 bis 29 Grad) bleibt die Pflanze belaubt und wächst langsam weiter. Im kühlen Quartier (12 bis 18 Grad) ruht sie und braucht weniger Pflege. Ein Gewächshaus mit mindestens 12 Grad eignet sich ebenfalls, solange es hell genug ist und die Temperaturen nicht zu stark schwanken.

Licht und Temperatur – das Erfolgsduo im Winter

Auberginen stammen aus warmen, sonnigen Regionen. Deshalb brauchen sie auch im Winter möglichst viel Licht. Am besten steht die Pflanze an einem südseitigen Fenster, am liebsten unter einem Dachfenster, damit das Licht von oben kommt. Künstliche Pflanzenlampen helfen, wenn die natürlichen Lichtverhältnisse nicht ausreichen – 12 bis 16 Stunden Licht pro Tag sind optimal. Je wärmer das Winterquartier, desto wichtiger wird die Lichtzufuhr. Bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad reicht ein heller Raum. Über 22 Grad empfiehlt sich unbedingt eine Zusatzbeleuchtung, damit die Pflanze nicht vergeilt und sich kompakt entwickelt.

Solanum melongena

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Aubergine überwintern: Gießen und Düngen – weniger ist mehr!

Im Winter fährt die Aubergine ihren Stoffwechsel herunter. Deshalb reicht es, die Erde nur leicht feucht zu halten. Einmal pro Woche der Fingertest: Fühlt sich die Erde trocken an, gibt es einen kleinen Schluck Wasser. Staunässe oder völlig ausgetrocknete Töpfe bitte vermeiden, sonst drohen Wurzelfäule oder Schädlingsbefall. Dünger braucht die Aubergine im Winter nicht – die Pflanze befindet sich in einer Ruhephase und benötigt keine Extras. Erst im Frühjahr, wenn das neue Wachstum beginnt, bekommt sie wieder Nährstoffe.

Schädlinge und Krankheiten im Winter im Blick behalten

Auch in der Winterpause bleiben Schädlinge manchmal aktiv. Kontrolliere die Pflanze regelmäßig auf Spinnmilben, Blattläuse oder weißen Belag. Bei trockener Heizungsluft breiten sich Spinnmilben besonders gern aus. Erhöhe dann die Luftfeuchtigkeit mit einer Wasserschale auf der Heizung oder regelmäßigen Sprühstößen auf die Blätter. Befallene Pflanzenteile abschneiden oder sie mit einem feuchten Tuch abwischen. Lüften hilft, Pilzkrankheiten vorzubeugen. Bei starkem Befall hilft Neem-Öl oder ein sanftes Hausmittel weiter.

Frühlingserwachen – so startet die Aubergine wieder durch

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen. Jetzt darf die Aubergine aus dem Winterschlaf erwachen! Topfe sie in frische Erde um und stelle sie an einen warmen, lichtreichen Platz. Beginne langsam wieder mit dem Gießen und steigere die Düngegaben Stück für Stück. Kontrolliere die Pflanze auf neue Triebe und schneide schwache Äste heraus. Ab Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen, kommt die Aubergine zurück ins Beet, aufs Hochbeet oder auf den Balkon. Jetzt steht einer kräftigen Blüte und reichen Ernte nichts mehr im Weg.

aubergine im topf

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Extra-Tipp: So gedeihen Auberginen im Topf

Kompakte Sorten wie ‚Early Long Purple‘, ‚Kaberi‘ oder die zarte ‚Ivory‘ können gut im Topf wachsen. Ein großzügiger Topf mit mindestens 30 Zentimetern Durchmesser lässt den Wurzeln genug Platz. Damit die Erde nicht austrocknet, empfiehlt sich ein Untersetzer als Wasserspeicher. An heißen Tagen freuen sich die Pflanzen über tägliches Gießen. Flüssigdünger im Gießwasser sorgt für kräftiges Wachstum und viele Früchte.

Fazit: Mit etwas Pflege kann die Aubergine problemlos überwintert werden

Mutige Gärtner verwandeln die Aubergine von einer Diva in einen treuen Begleiter über mehrere Jahre. Mit dem richtigen Timing, einem passenden Winterquartier und etwas Aufmerksamkeit gelingt die Überwinterung einfach. So spart sich der Gärtner nicht nur Arbeit und Saatgut, sondern wird jedes Jahr aufs Neue mit kräftigen Pflanzen und leckeren Früchten belohnt.

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