Styroporplatten streichen: Tipps für ein makelloses Ergebnis

von HausBlogRedaktion
Styroporplatten streichen

Styroporplatten, gelegentlich auch Polystyrolplatten genannt, sind ein vielseitiges Material, welches im Baugewerbe und beim Renovieren zur Anwendung kommt. Sie kommen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zum Einsatz – etwa als Dämmmaterial für Decken, Wände, Dach und Fassaden. Viele stellen sich hier die Frage, wie sich Styroporplatten überstreichen lassen – vor allem, wenn es darum geht, eine glatte, ansprechende Oberfläche zu erzielen und die Farbe individuell anzupassen.

Styropor: Meilensteine der Vergangenheit

Styropor hat eine beeindruckende Entwicklung hinter sich, und zwar vom simplen Verpackungsmaterial zur innovativen Hightech-Dämmung. Polystyrol wurde in den 30er-Jahren von BASF entwickelt. 1950 gelang Forschern die Erfindung von expandierbarem Polystyrol (EPS), dem Material, das wir heute „Styropor“ nennen. 1957 war der Beginn der industriellen Fertigung, wobei die ersten Anwendungen vor allem im Verpackungsbereich lagen. In den 60er-Jahren kamen die ersten Styroporplatten für Wärmedämmung auf den Markt und eroberten schnell den Bau- und Sanierungsbereich. Heute ist der Baustoff kaum noch aus der Dämmtechnik wegzudenken, da er sich als günstig, leicht und vielseitig etabliert hat.

Styropor

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Frischer Look: Warum das Streichen Sinn macht

Es gibt gute Gründe, um Styroporplatten zu streichen:

  • Optische Aufwertung: Weiße Styroporplatten können mit der Zeit vergilben oder Flecken bekommen. Farbe schafft ein frisches, sauberes Aussehen.
  • Anpassung an den Raum: Ein neuer Farbton kann den Raum freundlicher, wärmer oder moderner wirken lassen.
  • Schutz: Im Außenbereich kann ein Anstrich die Platten zusätzlich vor UV-Strahlung schützen. Außerdem wird durch das Streichen die Widerstandsfähigkeit erhöht
  • Integration in die Gestaltung: Wenn Styroporplatten als Wand- oder Deckenverkleidung dienen, lassen sie sich farblich an Tapeten, Möbel oder andere Flächen anpassen.

Styroporplatten streichen: Diese Farben machen’s möglich

Nicht jede Farbe verträgt sich mit Styropor. Viele lösemittelhaltige Produkte greifen die Oberfläche an. Dadurch kann das Material aufquellen, sich verformen oder sogar auflösen.

Mit diesen Farben klappt’s:

  • Acrylfarben: Sie sind wasserbasiert, lösungsmittelfrei, haften gut und trocknen schnell. Sie sind perfekt für feineres Arbeiten und klare Farbtöne.
  • Dispersionsfarben: Ebenfalls wasserbasiert und optimal für größere Flächen. Sie sind Standard im Innenbereich sowie günstig und leicht zu verarbeiten.
  • Latexfarben: Diese wasserbasierten Farben sind strapazierfähig und enthalten keine Lösungsmittel. Tadellose Farben für stark beanspruchte Flächen und langlebige Anwendungen.
  • Spezielle Fassadenfarben: Sie sind lösungsmittelfrei und langlebig, mit einem starken Deckvermögen.
gelbe latexfarbe

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Vorsicht! Diese Farben zerstören die Oberfläche:

  • Lösemittelhaltige Lacke: Können das Material chemisch angreifen und auflösen
  • Sprühfarben mit Aceton oder Xylol: Diese Farben können Styropor regelrecht auffressen.
  • Nitro- oder Kunstharzlacke: Greifen die Oberfläche an.

Bevor die Farbe kommt: Professionelle Vorbereitung für optimale Haftung

Für ein hervorragendes Ergebnis sind ein sauberer und fester Untergrund, das A und O. Die Oberfläche sollte vor dem Streichen glatt und sauber sein. Tipp: Wer große Farbunterschiede überdecken will, sollte immer grundieren, denn sonst kann es zu fleckigen Stellen kommen.

Oberflächenvorbereitung Schritt für Schritt:

  • Reinigung: Staub, Spinnweben oder lose Partikel lassen sich vorsichtig mit einem weichen Besen, einem Staubtuch oder einem Staubsauger entfernen. Sodawasser eignet sich gut, um Flecken zu beseitigen. Fettflecken können mit einem milden Spülwasser und einem weichen Tuch abgewischt werden.
  • Ausbesserung: Kleine Dellen oder Kratzer lassen sich mit feiner Spachtelmasse ausfüllen. Nach dem Trocknen leicht mit Schleifpapier mit einer sehr feinen Körnung (240 oder feiner) glätten.
  • Grundierung: Eine lösemittelfreie Grundierung ist ein Garant dafür, dass die Farbe besser haftet und gleichmäßig deckt. Styropor-Grundierungen oder verdünnte Dispersionsfarbe sind dafür bestens geeignet.
  • Trocknung: Die Grundierung sollte vollständig getrocknet sein, bevor die Farbe aufgetragen wird. Die Trockenzeit hängt vom Produkt und der Temperatur ab, in der Regel beträgt sie 1 bis 2 Stunden.

Perfekt gestrichen: Die richtige Technik für ein makelloses Ergebnis

Es können zwei typische Herausforderungen beim Streichen von Styroporplatten auftreten. Zum einen ist die Struktur der Oberfläche nicht immer ebenmäßig. Zum anderen können das falsche Werkzeug oder zu viel Druck beim Streichen das Material beschädigen.

Tipps für ein rundum stimmiges Finish:

  • Werkzeuge: Bewährt haben sich eine Farbwalze aus Schaumstoff oder ein Pinsel mit weichen Borsten.
  • Erster Anstrich: Die Farbe sollte dafür etwas verdünnt und dann aufgetragen werden. Nicht zu viel Farbe auf einmal, um Tropfnasen und eine ungleichmäßige Deckung zu verhindern. Ist das Styropor glatt, geht’s an den Anstrich mit Farbe mit einer dickeren Konsistenz.
  • Trocknen lassen: Hier sind die Herstellerangaben zu beachten, die je nachdem 4–6 Stunden betragen.
  • Zweiter Anstrich: Falls nötig, wird abermals nachgestrichen. Dies sorgt für ein gleichmäßiges Farbbild und hält besser.
wand streichen

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Robust und wetterfest: Hinweise für den Außeneinsatz

Im Außenbereich ist besondere Sorgfalt nötig, daher sind einige wichtige Punkte zu beachten. Als verlässlich hat sich Fassadenfarbe auf Wasserbasis erwiesen. Sie bietet Schutz vor Umwelteinflüssen und ist farbstabil bei intensiver Sonneneinstrahlung. Empfehlenswert sind auch elastische Farben, da sie kleine Materialbewegungen zuverlässig ausgleichen und sich damit Risse vermeiden lassen.

Tipp: Im Außenbereich immer eine schützende Beschichtung verwenden, direktes Streichen ist hier nicht ideal.

Was oft schiefläuft und wie es besser geht

  • Wahl der falschen Farbe: Lösemittelhaltige Farben zerstören die Oberfläche.
  • Eine zu dicke Farbschicht: Haftet schlecht und tropft.
  • Zu kurze Trockenzeit: Werden Trocknungszeiten nicht eingehalten, drohen unschöne Risse und Abplatzungen.
  • Unsachgemäße Handhabung des Materials: Das druckempfindliche Styropor nicht mit harten Rollen und groben Pinseln bearbeiten. Es besteht hierbei die Gefahr einer Materialbeeinträchtigung.

Für ein gutes Streichergebnis ist eine geeignete Farbe essenziell. Sie wird in mehreren dünnen Schichten aufgetragen. Damit die Farbe optimal haftet und keine Schäden entstehen, sind angemessene Trocknungszeiten zwischen den Schichten unerlässlich. Gutes Werkzeug und eine sorgfältige Handhabung sind das A und O für einen optimalen und gleichmäßigen Anstrich.

Styroporplatten richtig streichen: Unser Fazit

Je nach Beanspruchung kann ein Anstrich viele Jahre halten. Im Innenbereich reicht meist ein einfaches Überstreichen, wenn sich Farbton oder Zustand ändern sollen. Außenflächen sollten regelmäßig auf Risse, Abplatzungen oder Verfärbungen überprüft und bei Bedarf nachgestrichen werden. Wer alle aufgezeigten Schritte beachtet, kann seine Styroporplatten optisch aufwerten und ihnen auch eine zusätzliche Schutzschicht verleihen. So verbinden sich Funktion und Design zu einer Lösung, die langfristig Freude macht.

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