Melonenbirne (Solanum muricatum): Giftig oder nicht?

von HausBlogRedaktion
Melonenbirne

Die Melonenbirne gibt so manches Rätsel auf. Sie trägt verschiedene Namen wie Birnenmelone oder Pepino, ist mehrjährig oder auch nicht und ihre Blütenfarbe ist variantenreich. Schließlich sagt man ihr nach, dass sie giftig sei. Doch auch das stimmt nicht in jedem Fall. Der botanische Name Solanum muricatum weist darauf hin, dass es sich bei der aus Südamerika stammenden Pflanze um ein Nachtschattengewächs handelt.

Giftig oder nicht? Die Melonenbirne ist essbar, aber nicht immer!

Trotz der gesunden Inhaltsstoffe reifer Früchte sind sie im unreifen Zustand giftig. Wie viele Pflanzen enthalten unreife Birnenmelonen Solanin, ein toxisches Glykolalkaloid. Es kommt auch bei Kartoffeln mit grünen Verfärbungen vor. Daher sollen die grünen Stellen entfernt oder auf den Verzehr dieser Kartoffeln vollständig verzichtet werden. Auf die Farbe kommt es auch bei der Melonenbirne an. Unreife Früchte haben eine grüne Schale mit dunkleren grünen Streifen. In diesem Stadium ist die Solaninkonzentration besonders hoch. Die grünen Früchte entfalten nicht ihren süßen Duft und sind nicht essbar.

Unreife Melonenbirnen mit grüner Schale sind giftig für Menschen und Haustiere!

Es ist jedoch leicht, festzustellen, wann die Früchte genießbar sind. Bis zur Reife verfärbt sich die Schale gelb und die Streifen nehmen eine kräftige violette Farbe an. Die Frucht duftet süß und gibt bei Druck mit den Fingern etwas nach. Sie eignet sich für den rohen Verzehr sowie für die Zubereitung von Desserts und Smoothies.

reife melonenfrucht

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Was passiert beim Verzehr unreifer Melonenbirnen?

Typische Vergiftungserscheinungen nach dem Verzehr unreifer Birnenmelonen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Sie treten einige Stunden nach dem Verzehr auf und klingen innerhalb eines Tages wieder ab. Anzeichen einer schweren Vergiftung können Kopfschmerzen, allergische Reaktionen, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Atemnot und Verwirrtheit sein. In diesen Fällen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Die Melonenbirne ist dekorativ, aber friert nicht gerne

Auf den ersten Blick ist die Melonenbirne zunächst eine dekorative Pflanze. Bei einer Höhe bis zu 1,5 Metern verzweigt sie sich gerne stark zu einem krautigen Wuchs. Ab Juni zeigen sich kleine Blüten, deren Farbe unterschiedlich ausfällt. Ihre Färbung ist jedoch nicht nur von der Sorte abhängig, sondern vielmehr von der Umgebungstemperatur der Pflanze. Je kühler es ist, umso kräftiger entwickeln sich rosa bis dunkellila gefärbte Blüten, teilweise mit farbigen Streifen.

Bei hohen Temperaturen deutlich über 20 Grad Celsius bleiben die Blüten weiß. Einige Wochen nach der Blüte entwickeln sich ovale bis elliptische Früchte, deren Größe einem Apfel oder einer Birne ähnlich ist. Auch die reifen Früchte überraschen mit einer farbenfrohen Schale mit lila Streifen auf gelbem Untergrund.

Das nächste Mysterium ist die Frage, ob es sich bei der Melonenbirne um eine einjährige oder mehrjährige Pflanze handelt. Diese Frage lässt sich einfach damit beantworten, dass die Südamerikanerin nicht winterhart ist. Sie liebt Temperaturen ab 10 Grad Celsius und bei Frost geht sie ein. Wer sie also in Deutschland in den Garten pflanzt, hat nur eine einjährige Pflanze. Überwintert die Birnenmelone vor Frost geschützt im Gewächshaus oder in einem Wintergarten, ist sie mehrjährig.

solanum muricatum

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Birne oder Melone?

Der Name der Melonenbirne verrät, dass es offensichtlich keine eindeutige Zuordnung gibt. Als Nachtschattengewächs ist sie weder Birne noch Melone, sondern eher mit Tomaten, Paprika oder Kartoffeln verwandt, aber auch mit giftigen Pflanzen wie Stechapfel oder Tollkirsche. Vermutlich ist das einer der Gründe für ihren schlechten Ruf.

Ihren unschlüssigen Namen trägt die Birnenmelone jedenfalls aufgrund ihres Geschmacks, der als eine Kombination aus Birne und Melone beschrieben wird. Da es also offensichtlich Menschen gibt, die über den Geschmack berichten können, haben sie den Genuss überlebt. Tatsächlich sind die reifen Früchte der Pepino-Pflanze angenehm süß und sogar gesund, denn sie haben einen höheren Vitamin-C-Gehalt als Zitrusfrüchte. Zudem enthalten sie Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Kalzium, B-Vitamine und Vitamin A.

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