Blattläuse an einer Pflanze zu entdecken, ist kein Grund, sofort zu chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln zu greifen. Deren Inhaltsstoffe erhöhen die Chance, ebenfalls die Nützlinge abzutöten und dadurch der Pflanze indirekt einen Schaden zuzufügen.
Auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative genügt es, die Auswahl an Teesorten im Vorratsschrank zu betrachten. Befindet sich darunter schwarzer Tee, ist ein sofort einsetzbares Hausmittel bereits vorhanden. In diesem Blog wird detailliert beleuchtet, wie Blattläuse auf den schwarzen Tee reagieren und was es bei der Behandlung mit diesem natürlichen Pflanzenschutzmittel zu beachten gilt.
Wie wirkt schwarzer Tee gegen Blattläuse?
Das Erfolgsgeheimnis von schwarzem Tee als Hausmittel gründet sich auf den darin enthaltenen Gerbstoffen. Die Gerbstoffe (auch als Tannine bekannt) haben einen hohen Anteil an dem herben Geschmack des Schwarztees. Treffen diese Tannine auf Blattläuse, kann dieses Zusammentreffen für die Insekten zeitnah tödlich sein. Grund ist der austrocknende Effekt, den die Gerbstoffe auf die Blattläuse ausüben. Die Insekten werden durch die Behandlung entweder abgetötet oder sehen die Pflanze als feindlichen Lebensraum an und ziehen sich von selbst zurück. Den Pflanzen droht durch den Kontakt mit den Tanninen im schwarzen Tee dagegen kein Schaden.

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Die Erfolgsaussichten hängen von der Stärke des Befalls ab
Blattläuse gehören zu den Insekten, die sich ohne zweigeschlechtliche Befruchtung vermehren. Diese ungeschlechtliche Fortpflanzung hat zur Folge, dass sich die Schädlinge innerhalb weniger Tage und Wochen massiv vermehren können. Als Mittel zur Bekämpfung eines Schädlingsbefalls ist schwarzer Tee am besten für kleine und mittlere Probleme mit Blattläusen geeignet. Nimmt die Anzahl der Blattläuse dagegen überhand, ist es erforderlich, zu Mitteln zu greifen, die noch aggressiver gegen die Schädlinge vorgehen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Behandlung mit schwarzem Tee
Um Blattläuse möglichst schnell und schonend von einer Pflanze zu vertreiben, muss es gelingen, Hausmittel wie schwarzen Tee richtig anzuwenden. Die folgende Anleitung gibt einen Überblick von der Zubereitung des Tees bis zum Aufsprühen auf die befallene Pflanze.
- Für die Zubereitung des schwarzen Tees benötigt es 1 Liter Wasser sowie 2 bis 3 Teebeutel. Das Wasser sollte über 100 °C erhitzt worden sein, um sicherzustellen, dass schädliche Keime oder Bakterien, die sich in den getrockneten Teeblättern befinden, durch das Aufkochen absterben.
- Im Anschluss muss der Tee für ca. 15 Minuten durchziehen. Nach Ablauf dieser Zeitspanne zunächst die Teebeutel entfernen. Danach den schwarzen Tee abkühlen lassen. Den noch heißen oder warmen Tee zu verwenden, stellt für einen Großteil aller Pflanzen eine zu hohe Belastung dar.
- Den abgekühlten Schwarztee in eine Flasche mit Sprühverschluss geben. Die Pflanze komplett mit dem Tee einsprühen. Da sich Blattläuse gerne an der Unterseite von Blättern sammeln, ist es wichtig, diese Teile der Pflanzen ebenfalls großflächig einzusprühen.
Tipp: Da der Tee kleine Wasserperlen auf der Pflanze bildet, ist es ratsam, die Behandlung an einem schattigen Platz durchzuführen. Die kleinen Tropfen fungieren ansonsten wie eine Lupe und verstärken die Wirkung der Sonnenstrahlen. Als Folge entstehen Verfärbungen, die wie Flecken auf den Blättern wirken.

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Blattläuse effektiv bekämpfen: Muss die Behandlung wiederholt werden?
Es kann erforderlich sein, die zuvor aufgezeigten Schritte mehrfach zu wiederholen. Die einmalige Anwendung reicht in der Regel nur aus, wenn lediglich vereinzelte Blattläuse auf der Pflanze zu finden sind. Bei einem geringen bis mittleren Befall bedarf es des wiederholten Einsprühens mit schwarzem Tee. Als Faustregel gilt, dass die Wirkung etwa nach 3 bis 4 Tagen nachlässt und eine erneute Behandlung mit dem umweltfreundlichen Hausmittel ansteht.
In der Zwischenzeit ist es von Vorteil, sowohl die Pflanze als auch den Wetterbericht zu beobachten, wenn es sich um Pflanzen im Außenbereich handelt. Verringert sich die Anzahl der Blattläuse nicht, ist es an der Zeit, schneller zu reagieren und die Zeitspanne zwischen den Anwendungen zu verkürzen. Die gleiche Empfehlung gilt ebenfalls für einsetzende Regenfälle. Der Regen entfernt die Rückstände des Schwarztees von den Pflanzen und lässt dadurch die Wirkung schneller abklingen als erwünscht. Kündigt sich Regen an, ist es hilfreich, bereits abgekühlten schwarzen Tee bereitzuhalten, um direkt mit der nächsten Nachfolgebehandlung zu beginnen.