Ein Bett mauern aus Stein – der Weg dazu muss nicht steinig sein, wenn der Laie ihn kennt. Dieser Ratgeber enthält eine Anleitung, wie es gelingt, ein einzigartiges Möbelstück zu bauen. Gut geplant und ausgeführt hält es für die Ewigkeit und erfüllt die Wünsche des Heimwerkers.
Bett mauern aus Stein: Ursprünglich und dennoch modern
Betten aus Stein sind nicht neu. Archäologen entdeckten auf Orkney, Schottland in der Siedlung Skara Brae jungsteinzeitliche Kästen aus dem Material. Ausgestopft mit Pflanzen und Fellen, dienten diese den Bewohnern vermutlich als Bett. Dagegen stehen den Menschen im 21. Jahrhundert viele Wege offen, aus dem Material ein modernes Traumbett zu bauen. Und Träume können mit genauer Planung und etwas Geschick wirklich werden. Doch was braucht es dazu?
Gut geplant ist halb gebaut
An jedem Anfang eines Werkes steht die Planung. Sie ist wesentlich für den Erfolg, denn ein Bett aus Stein ist dauerhaft – es bleibt. Es ist kein Wegwerfartikel und ein Abbau kostet viel Zeit und Mühe. Jedoch ist der Heimwerker frei bei der Planung. Er bestimmt die Größe des Bettes und entscheidet über dessen finale Gestalt. Gleich, ob es rund, oval, achteckig sein soll oder ob vor dem geistigen Auge ein anderes Design schwebt – wichtig ist ausreichend Platz und Maurerwissen. Anfängern empfiehlt es sich, auf das rechteckige Modell zu setzen. Und dann ist da noch die Statik. Kennt der Heimwerker sich von Berufs wegen damit aus, ist alles gut; anderenfalls bietet es sich an, einen Statiker hinzuzuziehen. Ferner liegt es am Vermieter, ob er sein geplantes Werk in die Tat umsetzen darf.
Warum Porenbeton-Steine zum Mauern empfehlenswert sind
Was es zum Mauern eines Bettes braucht, sind Steine. Da die Dämmeigenschaften und der Schallschutz beim Bau eines Möbels keine oder nur eine zweitrangige Bedeutung besitzen, ist die Auswahl groß. Infrage kommen:
- Ziegelsteine als Vollziegel oder Lochziegel
- Kalksandsteine als Block-, Voll- oder Lochsteine
- Porenbetonsteine: gut zu sägen und zu schleifen
Daneben entscheidet der Heimwerker, ob er Plansteine oder Blocksteine benutzt. Erstere haben den Vorteil, dass er beim Mauern seines Bettes wenig Mörtel benötigt und dieser schnell trocknet. Der Zeitaufwand beim Arbeiten mit dem benötigten Dünnbettmörtel ist geringer als beim Dickbettmörtel. Kommt PU-Kleber zum Einsatz, verwendet der Heimwerker statt eines Mörtelschlittens eine Schaumpistole. Auch dieser Vorgang braucht wenig Zeit. Der Nachteil: Der Mörtelverbrauch ist zwar geringer, jedoch steigt der Bedarf an Steinen aufgrund der weniger hohen Fugen. Vorteilhaft ist die große Tragfähigkeit der Mauern aus Plansteinen.
Von der Planung zur Umsetzung: Schritt für Schritt zum gemauerten Bett
Ist die Planung abgeschlossen, überprüft der Heimwerker das vorhandene Material sowie die Werkzeuge und kauft bei Bedarf nach. Im Folgenden erfahren die Leser anhand eines Beispiels, was sie an Zubehör brauchen, um ein Bett zu mauern – und wie sie ihr Vorhaben umsetzen.
Das Zubehör
- Porenbetonsteine – bei einer Größe von 50 × 25 × 5 cm und 3 eingebauten Spots 144 Stück; Hinweis: Porenbetonsteine gibt es in verschiedenen Größen.
- Zementputz (Maurermörtel)
- Dünnbettmörtel
Beleuchtung
- Elektrokabel
- Steckdose
- Schalter
- Halogenspots
Polsterung
- Sprühkleber
- 8 Quadratmeter Lederimitat
- 4 Pressspanplatten der Größe 220 × 25 ×2 cm
- 4 Schaumstoffbahnen 220 × 25 × 7 cm
Werkzeug
- Wasserwaage
- Teppichmesser
- Tacker
- Zahnkelle
- Steinsäge
- Bohrmaschine mit Lochbohreraufsatz
Anleitung zum Mauern eines Bettes für 2 Personen
Zur Vorbereitung misst der Heimwerker seine Matratze aus, zeichnet die Umrisse auf den Boden auf oder benutzt Malerkrepp. Für die Bettkanten kommen jeweils 20 Zentimeter hinzu.
Der Bau der Rückwand
Um das Bett zu mauern, beginnt der Handwerker mit der Rückwand. Dazu bringt er mit der Maurerkelle für die erste Reihe eine 2,5 bis 3 Zentimeter dicke Wurst Maurermörtel auf den Boden auf. Ebenso verfährt er für die zweite Reihe, die er mit einem Abstand von 15 Zentimetern setzt. Im Anschluss die erste Lage Steine auf den Mörtel setzen und mit Dünnbettmörtel verkleben. Dazu einen Mörtelschlitten nutzen oder mit einer Zahnkelle auftragen. Die Rückwand in 3 Schichten versetzt bauen und obenauf mit einer Lage flach liegender Steine abschließen. Jetzt das Kabel für die Spots verlegen. 2 Fächer mit den Porenbetonsteinen auf die Ablage mauern, beidseitig je 1 Sockel für die Lampen sowie einen mittig auf der Ablage. Ebenso ist es möglich, Spots in den Seitenwänden einzubauen.
Anschließend die Seitenwände zweilagig mit Abstand für das Bett mauern. Dabei ebenso vorgehen wie bei der Rückwand: Auf den Boden Maurermörtel verteilen und zum Verkleben Dünnbettmörtel auf die Steine kämmen. Beim Mauern darauf achten, gerade zu bleiben. Das Ergebnis wiederholt mit der Wasserwaage prüfen. Ist die erste Seitenwand erstellt, eine zweite Reihe mit Abstand von 15 Zentimeter zur ersten zum Innenraum hin errichten. Porenbetonsteine in dieser Länge dienen als Abstandhalter und stabilisieren das Doppelbett zusätzlich. Beim Mauern desselben auf rechtwinklige Ecken achten.
Die Beleuchtung einbauen und Bett verputzen
Sind die Umrisse der Matratze ummauert, ist es an der Zeit, sich um die Beleuchtung zu kümmern. Dazu mit einer Bohrmaschine und Lochaufsatz an den gewünschten Stellen die Löcher bohren – ebenso für die gewünschte Anzahl an Steckdosen. Die Kabel vor dem Verkleben der flachen Steine im Innenraum ziehen. Ist alles fertig angeschlossen und verklebt, das gemauerte Bett komplett verputzen.
Auflagen für den Lattenrost setzen
Um dem Lattenrost Halt zu geben, eine zweireihige mittige Wand ohne Zwischenraum aus senkrecht stehenden Porenbetonsteinen versetzt bauen. Vor den innen liegenden Mauern in gleichmäßigen Abständen 10 ebenso hohe Steine setzen. Deren Maße auf die Höhe des Lattenrostes und die der Matratze abstimmen. Wichtig: Diese schließt mit dem gepolsterten Bettrand ab. Zum Schluss mit Pressspanplatten den Bettrand des Doppelbettes bauen, mit Schaumstoff polstern und mit dem Kunstleder beziehen.