In Werkstätten, in denen mit unterschiedlichen Schmierstoffen gearbeitet wird, fällt früher oder später Altöl an. Dieses Öl gehört separiert und muss zudem entsprechend gelagert werden. Die Regelung gilt sowohl für alte wie für frische Öle. Geschieht dies nicht, sehen sich Viskosität und Additivierung unter Umständen negativ beeinträchtigt. Unter Viskosität versteht man die Fließfähigkeit eines Stoffes, während die Additivierung die Zuführung anderer Stoffe zu einem bestehenden Schmiermittel umschreibt. Hintergrund der Additivierung ist die Erreichung bestimmter Eigenschaften.
Öl separieren in Werkstatt und Lager: Darauf ist zu achten
Geht es um den Bereich „(Alt-)Öl in der Werkstatt separieren“ ist die richtige Vorgehensweise von entscheidender Bedeutung. Ein tragfähiges Konzept ist in diesem Fall unerlässlich und muss alle Schritte von der Anlieferung bis zur finalen Entsorgung umschließen. Dies hat einerseits umwelttechnische Gründe, andererseits ist der ökonomische Sektor betroffen. Konkret: Mithilfe eines tragfähiges Entsorgungskonzepts lassen sich Kosten einsparen. Für die meisten Betreiber von Produktionsstätten ist dies der Hauptgrund für die Einführung eines entsprechenden Systems.
Wird selbiges optimal umgesetzt, ergibt sich ein weiterer Vorteil: Die Arbeitszeit der Angestellten reduziert sich, was ebenfalls einen positiven Effekt auf den Kostenapparat hat. Zudem ist der behördliche Aspekt nicht zu unterschätzen. Da es hierzulande strenge (Umwelt-)Auflagen gibt, sehen sich die Behörden veranlasst, ausgesuchte Werksanlagen regelmäßig und genauestens zu inspizieren. Bei der Kontrolle werden in der Regel die Anlagen zur Aufbewahrung und Entsorgung auf ihre Funktionalität überprüft. Überdies ist den Behörden ein schriftliches Konzept vorzulegen.
Exposé ist unerlässlich
Das eingeforderte Konzept ist zwingend vorgeschrieben und hat folgende Punkte zu enthalten:
- Kosten für die Lagerhaltung der Schmierstoffe
- Erhaltung des Wertes der Öle
- Verfügbarkeit der Schmierstoffe
- Umweltaspekte und Sicherheitsvorkehrungen
- Korrektes Handling der Stoffe
- Gesundheitsspezifische Aspekte
Zwar ist die Erstellung eines solchen Konzepts mit gewissem Aufwand verbunden, doch die Anfertigung ist eine einmalige Angelegenheit. Verändern sich die Rahmenbedingungen innerhalb eines Betriebs, muss das Konzept lediglich angespasst, nicht vollständig neu verfasst werden.
Was bei der Anlieferung zu beachten ist
Beim Separierungsvorgang von alten und neuen Ölen ist bereits bei der Anlieferung der Schmierstoffe anzusetzen. So ist die genaue Kontrolle der gelieferten Ware von entscheidender Bedeutung. Bestellmenge und Liefermenge müssen identisch sein, was ebenso für die Bezeichnung der Produkte gilt. Überdies muss das Gebinde unbeschädigt und von einwandfreier Natur sein.
Wurden im Vorfeld Fässer bestellt, haben diese eine intakte Struktur zu besitzen. Es empfiehlt sich unter Umständen die Sicherung eines Rückstellmusters. Auch der Inhalt der Fässer ist von entscheidender Wichtigkeit. Demzufolge hat der Reinheitsgrad der Schmierstoffe zu stimmen. Dieser kann abweichen, wenn die Fässer einer dauerhaften Wiederverwendung unterliegen. Aufklärung leistet eine optische Partikelanalyse. Sie erteilt Auskunft über den Tauglichkeitsgrad des Schmierstoffs.
Optimale Lagerung sicherstellen
Da nicht alle gelieferten Öle direkt verbraucht werden, muss eine adäquate Lagerung sichergestellt sein. Der dafür vorgesehene Raum hat trocken und sauber zu sein. Wichtig ist zudem, dass die vorherrschende Temperatur konstant beibehalten wird, da das Öl ansonsten sein Volumen und somit seine Qualität verändert. Kommt es zu Hitzebildung innerhalb des Lagerraums und die Temperatur übersteigt die 60-Grad-Marke, altert der Schmierstoff innerhalb seines Behältnisses und wird in den meisten Fällen unbrauchbar. Auch von einer hohen Luftfeuchte ist dringend abzuraten, da manche Öle Feuchtigkeit absorbieren. In der Folge kommt es zu einer Separierung des Öls. Dies ist leicht zu erkennen, da das Öl michig und trüb wird.
Lagerung unter freiem Himmel
Existieren keine internen Lagerräume, so muss das Öl zwangsläufig unter freiem Himmel gelagert werden. Dabei sind verschiedene Dinge zu berücksichtigen. Damit die Schmierstoffe keinen Schaden nehmen, sollten die Behältnisse unter keinen Umständen extremen Wetterlagen ausgeliefert sein. So ist direkte Sonneneinstrahlung ebenso zu vermeiden wie Regen, Schnee und Frost. Außerdem ist darauf zu achten, dass alle Behältnisse liegend und mit dem Verschluss nach unten gelagert werden. Dies verhindert die Bildung von Kondenswasser.
Was versteht man eigentlich unter Öl?
Der Begriff Öl umschreibt alle organischen Flüssigkeiten, die nicht mit Wasser vermischbar sind. Dabei ist die höhere Viskosität des Öls für die Nicht-Kompatibilität mit wässrigen Stoffen verantwortlich. Die in Werk- oder Produktionsstätten gebräulichen Öle werden aus Erdöl oder Kohle gewonnen. Konkret handelt es sich um Kohlenwasserstoffverbindungen. Zumeist gelangen Mineralöle als Energieträger zum Einsatz. Sie fungieren als Treib- beziehungsweise Kraftstoff. Darüber hinaus werden Mineralöle als Schmiermittel eingesetzt, die die Aufgabe besitzen, Verschleißkontakt zu vermeiden. Ein weiteres Einsatzgebiet der Öle ist das Imprägnierwesen. In seltenen Fällen kommen Mineralöle als Trennmittel in Frage.