Plattensäge selber bauen: Tipps und DIY-Anleitung

von HausBlogRedaktion
plattensäge

Im Handwerk bezieht sich der Begriff „Plattensäge“ in aller Regel auf die Formatkreissäge, also auf eine horizontale Plattensäge, die unter anderem für das Zuschneiden von Span-, MDF- oder Sperrholzplatten verwendet wird. Derartige Maschinen kommen in Tischlereien und beim Möbelbau quasi täglich zum Einsatz. Anders verhält es sich beim Zerschneiden von Stein- oder Metallplatten, was Spezialwerkzeuge wie die Trennsäge beispielsweise auf Wasserstrahlbasis erfordert.

Eine einfache Plattensäge für den Werkstoff Holz lässt sich durchaus selbst bauen, indem Sie zum Beispiel eine Handkreissäge um eine präzise Führung der Platten ergänzen. In dem nun folgenden Blogartikel geben wir Ihnen praktische Tipps für den Eigenbau einer Plattensäge inklusive Sicherheitshinweisen und Ideen zur Erweiterung.

Wie kann eine Plattensäge selbst gebaut werden?

Wer schon einmal vor der Aufgabe stand, eine große Holzplatte zurechtschneiden zu wollen, kennt das Problem gut: Ein exakter Zuschnitt per Handkreissäge gelingt leider nur ungenau und ist zudem mehr als mühselig und nicht selten auch gefährlich. Professionelle Plattensägen aus dem Bereich Tischlerbedarf darf man wohl als ziemlich teuer bezeichnen, zudem nehmen sie viel Platz in Anspruch. Eine im wahrsten Sinne des Wortes praktische Alternative besteht darin, sich seine Plattensäge einfach selbst zu bauen. Wir können schon an dieser Stelle verraten, dass der Aufwand dafür wirklich überschaubar und der Nutzen dennoch groß sind.

plattensäge selber bauen

Cliff Day/shutterstock.com

Kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Selbstbau einer Plattensäge

  • Ein stabiles und schwingungsarmes Untergestell aus Kanthölzern oder Metallprofilen aufbauen.
  • Für die Arbeitsplatte sollten Sie ein möglichst verzugsfreies Material wählen, als geradezu ideal hat sich dafür die Siebdruckplatte erwiesen.
  • Eine Führungsschiene, am besten mit verstellbarem Parallelanschlag, wird stets exakt parallel zur Schnittkante ausgerichtet.
  • Die Handkreissäge wird entweder mobil auf einem Schlitten montiert oder fest unter der Platte verbaut.
  • Im Zuge verschiedener Schnitttests, die Sie abschließend unbedingt durchführen sollten, können die einzelnen Komponenten noch genau nachjustiert werden.

Safety first

Selbstverständlich gelten auch für DIY-Plattensägen die gängigen Sicherheitsvorschriften. Sie sollten also bei Ihrem Selbstbau unbedingt die folgenden Punkte beachten:

  • Eine Staubabsaugung vorsehen und/oder eine Maske bei der Arbeit tragen
  • Regelmäßige Kontrolle der Befestigung und des Zustands des Sägeblatts
  • Feste, eng anliegende Arbeitskleidung tragen, keine weiten Ärmel oder gar einen Schal.
  • Vor jedem Sägevorgang müssen alle Teile gut fixiert sein.

Erweiterungsmöglichkeiten

Wer beabsichtigt, viel mit seiner Plattensäge zu arbeiten, ist gut beraten, das Gerät wie folgt zu ergänzen:

  • Absaugstutzen mit Staubfangkasten
  • Digitale Maßanzeigen für präzise Schnitttiefen
  • Kontinuierlich verstellbare Winkelanschläge
  • Verwendung einer Tauchkreissäge für verdeckte Schnitte

Materialliste für den Selbstbau einer Plattensäge

handkreissäge

evkaz/shutterstock.com

Grundmaterialien

  • Eine stabile Arbeitsplatte (zum Beispiel Siebdruckplatte oder Multiplex) mindestens 18 Millimeter stark und Abmessungen von 150 × 100 Zentimeter oder mehr.
  • Vier oder sechs Kanthölzer (40 × 60 mm) beziehungsweise Metallwinkel für das Untergestell.
  • Vier stabile Möbelrollen für den Fall einer mobilen Werkbank.
  • Schrauben, Winkelverbinder, Holzleim.

Sägesystem und Führung

  • Eine Handkreissäge idealerweise mit Führungsnut oder Tauchfunktion.
  • Eine Führungsschiene (Metall/Holz), entweder selbst konstruiert oder beispielsweise von Makita, Bosch oder Festool erworben.
  • Ein oder zwei Anschlagleisten für den Parallel- und/oder Queranschlag.
  • Ein Linealprofil für die Schnittlängenabmessung.

Optionale Erweiterungen

  • Ein Absauganschluss oder eine Staubbox.
  • Verstellbare Schraubzwingen oder Spannbacken.
  • T-Nut-Schienen für das Zubehör, zum Beispiel für Winkelanschläge.
  • Gummimatten oder Antirutsch-Pads zur besseren Fixierung der Platten.

Grundlegendes: Was ist überhaupt eine Plattensäge?

Die Plattensäge dient dem präzisen Zuschnitt großer Holzplatten. Der gewerbliche Bereich rüstet sich dafür mit einer professionellen horizontalen oder vertikalen Plattensäge aus, um unter anderem saubere Längs- und Querschnitte mit hoher Wiederholgenauigkeit durchführen zu können. Im Hobbybereich kommen Sie aber mit einem deutlich einfacheren funktionalen Pendant aus, das Sie selbst mit Ihren Bordmitteln zusammenbauen können.

aufbau einer plattensäge

Miriam Doerr Martin Frommherz/shutterstock.com

Aufbau und Funktionsweise

Eine einfache und dennoch funktionale Plattensäge besteht aus einer stabilen Unterkonstruktion, einer darauf montierten Führungsschiene und einer Handkreissäge, die entlang der Führung bewegt wird. Aus diesem Grunde werden die folgenden Komponenten benötigt:

  1. Eine stabile Grundplatte oder Werkbank. Diese Arbeitsfläche kann zum Beispiel aus einer Siebdruckplatte mit den Mindestabmessungen 1,5 × 1,0 Meter hergestellt werden.
  2. Als Führungssystem haben sich T-Nut-Schienen, Aluprofile oder auch sehr präzise geschnittene Holzleisten bewährt.
  3. Das Herzstück der Anlage ist eine Handkreissäge mit geradem Sägeblatt, die nach Möglichkeit einstellbare Schnittwinkel bereitstellt.
  4. Darüber hinaus benötigen Sie Anschläge für wiederholbare Schnitte. Dabei kann es sich auch um einen einstellbaren Queranschlag für rechtwinklige Schnitte handeln.

Wer technisch einigermaßen versiert ist, wird das System mit einem Schlitten ausstatten, mit dessen Hilfe die Handkreissäge wie bei einem Formatkreissägewagen sicher geführt werden kann. Als Alternative können Sie auch eine stationäre Lösung konzipieren, indem Sie die Säge feststehend unter der Platte montieren.

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