L-Steine setzen ohne Fundament: Ist das möglich?

von HausBlogRedaktion
l-steine

Wenn es um die Arbeit mit L-Steinen geht, raten Fachleute immer, ein Fundament anzulegen. Es ist unbestreitbar die beste und sicherste Lösung. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, solche Steine ohne ein Fundament anzulegen. In welchen Fällen es möglich ist und worauf dabei unbedingt geachtet werden sollte, ist nachfolgend näher beschrieben.

Wann kann auf ein Fundament verzichtet werden?

Es gibt nur wenige Situationen, in denen es möglich ist, L-Steine ohne ein zuvor errichtetes Fundament zu setzen. Falls es sich um Mini-L-Steine oder Kunststoff-L-Steine handelt, die mit bloßer Körperkraft getragen werden können, kann eventuell auf ein Fundament verzichtet werden. Das gelingt jedoch nur dann, wenn weitere Kriterien erfüllt werden. Dazu gehört unter anderem, dass kein Gefälle auftritt. Zudem sollte keine Verkehrslast an den gesetzten L-Steinen auftreten. Eine weitere wichtige Anforderung besteht darin, dass der Boden sorgfältig vorbereitet wurde. Des Weiteren ist unbedingt eine funktionierende Drainage nötig. Ist diese nicht korrekt eingebaut, kann Staunässe auftreten, die zu einer Verringerung der Tragfähigkeit des Bodens führt.

l steine setzen

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So können L-Steine ohne Fundament gesetzt werden

Sind die oben genannten Voraussetzungen erfüllt, kann mit dem Setzen der L-Steine begonnen werden. Dazu sind folgende Hilfsmittel und Werkzeuge erforderlich:

  • Minibagger
  • Richtschnur
  • Bandmaß
  • Spaten
  • Schaufel
  • Rechen
  • Rüttelplatte
  • Wasserwaage

Im ersten Schritt muss der Verlauf festgelegt werden. Diese Arbeit gelingt besonders gut, wenn der zu bearbeitende Bereich mit einem Spaten abgestochen und dann mit der Richtschnur markiert wird.

Ist der Bereich eindeutig festgelegt, kann der Erdaushub beginnen. Für größere Flächen ist ein Minibagger eine enorme Hilfe. Ein solches Gerät lässt sich vielerorts mieten. Oftmals wird eine tageweise Vermietung oder die Miete für ein komplettes Wochenende angeboten. Es ist zwar auch möglich, den Erdaushub mit einem Spaten und einer Schaufel selbst vorzunehmen, aber diese Arbeit ist sehr aufwendig und körperlich äußerst anstrengend. Der Aushub sollte eine Mindesttiefe von etwa einem Drittel der Höhe der L-Steine erreichen. Hinzu kommt eine Schicht von etwa 25 Zentimeter für die zu verlegende Drainage.

Der ausgehobene Graben sollte dann mit einer Rüttelplatte kräftig verdichtet werden. Durch diese Arbeit erhöht sich die Stabilität des Untergrunds im erheblichen Maße. Dabei können auch gleich eventuell aufgetretene Bodenunebenheiten ausgeglichen werden. Die Basis sollte auf jeden Fall plan und eben sein.

spaten erde

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Die Drainage herstellen

Damit das Regenwasser abfließen und versickern kann, muss eine entsprechende Schicht zur Drainage eingearbeitet werden. Diese kann aus Kies, Schotter oder Sand hergestellt werden. Sie sollte eine Stärke von etwa 20 bis 25 Zentimeter aufweisen. Wichtig ist es, dass diese Drainageschicht mit einem Rechen eingeebnet wird. Ist diese Arbeit erledigt, sollte sie wieder mit einer Rüttelplatte verdichtet werden. Anschließend ist eine Überprüfung mit einer Wasserwaage oder noch besser mit einem großen Richtscheit erforderlich, weil die Fläche auf keinen Fall ein Gefälle haben sollte.

Die L-Steine setzen

mauer an der hauswand

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Die schwierigste Arbeit bei diesem Vorhaben ist das Setzen der L-Steine. In den meisten Fällen ist es ohne die Hilfe eines Minibaggers kaum möglich, die recht schweren Steine in den vorbereiteten Graben einzusetzen. Auch dann, wenn es sich um Mini-L-Steine oder Varianten aus Kunststoff handelt, sind zumindest zwei Personen erforderlich, um die Steine korrekt platzieren zu können. Besonders wichtig ist es, dass jeder L-Stein unmittelbar nach dem Setzen sorgfältig ausgerichtet wird. Damit die Höhe korrekt eingehalten wird, sollte eine Richtschnur gespannt sein.

Für die vertikale Ausrichtung ist eine Wasserwaage unentbehrlich. Erst dann, wenn der Stein perfekt ausgerichtet ist, sollte der nächste L-Stein daneben eingesetzt werden. Beim Setzen von Mini-L-Steinen kann gerne eine kleine Fuge zwischen den einzelnen Steinen bleiben. Sind die Steine aus Kunststoff hergestellt, können sie gerne auf Stoß eingesetzt werden.

Den Graben wieder füllen

Nachdem sämtliche L-Steine korrekt gesetzt und ausgerichtet sind, muss nur noch der Graben wieder aufgefüllt werden. Das kann mit der zuvor ausgehobenen Erde erfolgen. Alternativ kann aber auch Kies oder Schotter verwendet werden. Auch die Hinterfüllung ist wichtig. Sollte aus optischen Gründen ein angenehmer Kontrast gewünscht werden, ist es empfehlenswert, den Graben mit Kies oder Sand zu füllen. Das Füllmaterial sollte etwas verfestigt werden. Dazu sollte jedoch nicht mit der Rüttelplatte eine Bodenverdichtung erfolgen. Durch die starken Vibrationen sowie der hohen Verdichtung des Füllmaterials könnten die L-Steine verschoben werden. Das wäre äußerst ärgerlich. Eine Korrektur ist in solch einem Fall nur mit einem erheblichen Arbeitsaufwand möglich.

Zusammenfassung

Obwohl die meisten Fachleute empfehlen, zum Setzen von L-Steinen unbedingt ein Fundament zu errichten, ist es aber auch grundsätzlich ohne Fundament möglich. Insbesondere dann, wenn keine starken Belastungen wie beispielsweise bei einer Beeteinfassung im Garten auftreten. Trotzdem ist es eine recht aufwendige Arbeit, bei der gewissenhaft und sorgfältig vorgegangen werden sollte.

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